Archiv für den Monat: April 2019

Bari, Italien: Feuer und Ausbruchsversuch im CPR Bari-Palese

übersetzt von hurriya

In der Nacht vom 27.04.19 kam es im CPR Bari-Palese zu einem starken Protest. In drei Abteilungen des staatlichen Lagers wurden Matratzen und Möbel angezündet, einige Inhaftierte kletterten auf das Dach. Gemäss den Medien, versuchten drei Personen auszubrechen, stürtzen aber und mussten verletzt ins Spital gebracht werden: zwei davon wurden bereits wieder ins Lager gesteckt, der dritte befindet sich noch im Spital.

Paris, Frakreich: Die gelben Transporter brennen

übersetzt von attaque

 

In der Nacht von Montag 22. auf Dienstag 23. April brannten drei Transporter der Post, rue de la Chine in Paris.

Die Rolle der Post in dieser Gesellschaft, an der Schnittstelle von öffentlichem Dienst und Kapital, ist entscheidend, auch wenn sie oft vergessen geht. Deshalb haben wir sie zum Ziel genommen. In der Perspektive einer permanenten antiautoritären Konfliktualität gegen die institutionellen, ökonomischen und ideologischen Räderwerke dieser Welt.
Eine Negierung dieser Gesellschaft, die durch den Dialog der Aktion und durch die Solidarität mit den Gefährt*innen, die ins Netz der Repression gefallen sind, international ausgerichtet ist.

Ein Gedanke an die in Italien eingesperrten Anarchist*innen, insbesondere an die Verurteilten der Operation Scripta Manent.

„Ich bekenne mich zu meinem Antiautoritarismus, meinem Individualismus und zur Zerstörung dieses bestehenden schmutzigen und stinkenden Systems, dem Staat und Kapital! Für immer euer Feind! Für die Anarchie!“

Anarchist*innen für die internationalistische Solidarität

Italien: Urteile im Scripta Manent Prozess

übersetzt von cracher dans la soupe

Der Prozess ging am 24. April im Gefängnis Le Vallette in Turin mit fünf Verurteilungen und 18 Freisprüchen zu Ende. Das Schwurgericht unter der Richterin Alessandra Salvadori verurteilte Alfredo Cospito zu 20 Jahren, Anna Beniamino zu 17 Jahren, Nicola Gai zu 9 Jahren, Marco Bisesti und Alessandro Mercogliano zu 5 Jahren Haft.

Die Operation Scripta Manent, die vom turiner Staatsanwalt Spargna geführt wurde, untersuchte eine Serie von mit FAI und FAI/FRI (Federazione Anarchica Informale, Fronte Rivoluzionario Internazionale) unterzeichneten Angrffen, die zwischen 2003 und 2012 gegen Polizeikommissare, Kasernen der Carabineri und der RIS (die wissenschaftliche Einheit der Carabinieri), gegen Staatsmänner (Bürgermeister, der Innenminister), Journalisten, Unternehmen, die an der Umstrukturierung der administrativen Internierungslager (CRA) für Migranten beteiligt waren, sowie gegen den Direktor eines CRAs ausgeführt wurden.

Nicola Gai und Alfredo Cospito wurden wegen dem Knieschuss in Genua im Mai 2012 auf den Direktor von Ansaldo Nukleare, Roberto Adinolfi, bereits zu 9 resp. 10 Jahren Gefängnis verurteilt.

Alle anderen 18 Angeklagten wurden freigesprochen.

Montreal, Kanada: Nächtliche Sabotage bei Lemay

übersetzt von mtl contre info

Als Beitrag zum Kampf gegen den Bau eines neuen Gefängnisses für Migrant*innen, das 2021 in Laval eröffnet werden soll, haben wir in der Nacht vom 14. April das Büro von Lemay in St.Henri besucht. Das Architekturbüro Lemay ist massgeblich an der Konzeption dieses Gefängnisses beteiligt. Wir haben die Eingänge zum Büro verschlossen, indem wir alle Schlösser mit Leim füllten, die Zugangskartenleser kaputt schlugen und die Türgriffe an mehreren Eingängen mit Veloschlössern blockierten. Die Garageneinfahrt wurde durch eine Kombination aus einer Egge und Rauchbomben blockiert, die durch das Öffnen der Türen entzündet werden. Wir nehmen an, dass die Angestellten und Kund*innen am nächsten Tag Mühe hatten, das Gebäude zu betreten und wir hoffen, dass diese Menschen weiterhin die Folgen von eskalierenden Aktionen gegen sie und andere, die an diesem Projekt teilnehmen, zu spüren bekommen werden.

Wir wollen dieses Gefängnis verhindern. Wir wollen uns befreien von den Institutionen des Ausschlusses, der Inhaftierung und der Überwachung, auf denen die weisse Vorherrschaft und der Kapitalismus beruhen und wir senden unsere Solidarität an alle, die gegen die Gewalt dieser Institutionen kämpfen.

Machen wir Schluss mit allen Formen der Herrschaft.

Weder Grenzen noch Knäste.

Prozess in Belgien: Poster und Infopunkt

übersetzt von act for freedom und la lime

Die Repression zum verlieren bringen

Repression, das sind alle Formen der physischen und psychologischen Gewalt, die dem täglichen Zwang aller Staaten, aller Demokratien inhärent sind.
Die kontinuierliche Expansion ihrer Werkzeuge, um zu bestrafen, zu verfolgen und einzusperren ist vielleicht ihre offensichtlichste Realisierung.
Die generalisierte Internalisierung ihrer Vorstellung von „Gerechtigkeit“ und die allgegenwärtige Verwirrung, dass persönliche Erfüllung durch Arbeit und Konsum erfolgt, ist sicherlich ihre grösste Leistung.

Aber die Repression verliert.

Jedes Mal, wenn wir rebellieren, in das Gesicht der moralischen Kolonialisierung dieses Systems spucken und es sabotieren.
Jedes Mal, wenn eine Welle der Revolte die Grenzen der staatlichen Kontrolle offenlegt und ihr restloses Ende vorstellbar macht.
Jedes Mal, wenn unsere Aktionen den Nebelschleier aus Lügen verwerfen und uns fühlen lassen, dass wir unsere Freiheit im Angriff auf die Autorität und nicht im Gehorsam finden.

Die Repression hat alles zu verlieren.

Solidarität mit den vom belgischen Staat verfolgten Anarchisten*innen.

Plakat als PDF


Für alle, die auf dem Laufendem bleiben wollen, die die Gefährt*innen (angeklagte oder andere) unterstützen wollen, die ihre Solidarität zeigen wollen, die auf die ein oder andere Weise da sein wollen, wird es während den Prozesstagen einen täglichen Infopunkt ab 20 Uhr in der Bibliothek Acrata (32, rue de la grande île, 1000 Brüssel) geben.

Am 28. April um 17 Uhr treffen wir uns zum ersten Mal in der Bibliothek Acrata für einen Apéro.

Für eine Welt ohne Ausbeutung und Grenzen.
Gegen jede Autorität.


Mehr zum Prozess findet ihr hier.

Basel: Ausbruch aus dem Bässlergut (und wieder gefasst… Aktualisierung vom 24.04.19)

gefunden in bz basel

Ein 19-jähriger Tunesier ist am Dienstag nach mehrstündiger Flucht aus einem Basler Gefängnis wieder gefasst worden. Deutsche Polizisten entdeckten den Mann am Abend kurz nach 20 Uhr in der Nähe des Bahnhofs Weil am Rhein. Sie nahmen ihn daraufhin fest.


Am Dienstagnachmittag (23.04.19) ist der 19-jährige Tunesier Ahmed Saidi aus dem Gefängnis Bässlergut entwichen. Toprak Yerguz, Sprecher der Basler Polizei, sagt auf Anfrage: «Nach bisherigen Erkenntnissen hat er die Baustellen-Situation ausgenutzt, um auszubrechen. Wie genau, das wird derzeit abgeklärt.» Als Sofortmassnahme sei die Baustelle überprüft und angepasst worden.

Gegen den Entwichenen laufen Untersuchungen der Basler Jugendstaatsanwaltschaft wegen qualifizierter Brandstiftung, Diebstahl, Raub und Erpressung, die er als Minderjähriger begangen hatte. Im Bässlergut sitzt er im vorzeitigen Strafvollzug.

Eine sofort eingeleitete Fahndung sei bisher erfolglos geblieben, teilt das Justiz- und Sicherheitsdepartement mit. Die Basler Kantonspolizei hat für die Fahndung ihre Partner im In- und Ausland beigezogen.

Personen, welche Angaben zum Gesuchten oder bla bla bla…

Terragnolo, Italien: Brandanschlag auf einen Funkmasten in Solidarität mit inhaftierten Anarchist*innen

übersetzt von sans attendre

Gemäss den lokalen Medien wurde am 16. April gegen 22 Uhr in Terragnolo (Trentino) ein Telefon- und Fernsehsendemast in Brand gesteckt. Die Sprüche „Solidarität mit den Anarchisten im Gefängnis, gegen die Videokonferenz (Anm.: die die Anhörung vor Gericht ersetzt) und die Postsperre“ sowie „der Geist lebt weiter“ wurden vor Ort vorgefunden.

Von den vier verwendeten Brandsätzen zündete nur einer, die drei im Inneren des Transformators platzierten verpufften wegen einem „Mangel an Sauerstoff“. Ein Nachbar entdeckte das Feuer und verständigte die Feuerwehr, die jedoch zu spät einschritt, um die Kabel zu retten. Dieser Standort wird ebenfalls in Betracht gezogen, um mit dem 5G-Netz in der Region zu experimentieren.

Die Techniker konnten das Fernsehen über die Nacht wiederherstellen, die mobile Telefonie funktionierte allerdings nur mit grossen Störungen.

Freiheit für alle,
Feuer den Knästen!

Lyon, Frankreich: Ausbruch und Revolte im CRA Saint-Exupéry

übersetzt von attaque

Verganenen Samstag (13.04.19) versuchten sechs Personen aus dem CRA Saint-Exupéry auszubrechen. Drei Personen gelang die Flucht, die drei anderen wurden festgenommen, von den Bullen verprügelt und über den Spital in Polizeigewahrsam genommen, befor sie wieder im CRA eingesperrt wurden. Am Montag (15.04.19) versuchte eine Person sich umzubringen.

„Also vor zwei Tagen versuchten ein paar auszubrechen. Drei kamen davon, die drei anderen, die erwischt wurden, waren schwer verletzt. Sie waren 48 Stunden in Polizeigewahrsam. Heute kamen sie wieder zurück. Soeben kletterte jemand das Tor hinauf, wo sich der Stacheldraht befindet. Er versuchte sich mit dem Stacheldraht umzubringen. Die Polizei hat nichts gemacht, wir waren es, die ihn heruntergeholt haben. Die Polizei brauchte knapp 25 Minuten, nur um eine Leiter zu bringen, obwohl sie nur 200 oder 300 Meter entfernt sind. Wir wollten ihn retten, also kletterten wir das Tor hoch und versuchten, ihn herunterzuholen, doch als die Polizei anfing, uns einzugasen, uns zu schlagen, haben wir es sein lassen. Alle sind ausgeflippt hier, alle haben angefangen, Feuer zu legen, die Zimmer anzuzünden, die Matratzen, alles.“ (…)

Der Präfekt von Rhône hat bereits den Bau eines neuen administrativen Internierungslager bis 2021 angekündigt, in dem auch die Sicherheitsnormen angepasst werden sollen.

Subversiver Mai 2019 – Gegen jedes Gefängnis, ob mit oder ohne Mauern

gefunden auf prison society


Internationale Solidarität und Komplizenschaft mit den angeklagten und gefangenen Anarchist*innen

Hiermit soll der Vorschlag eines anarchistischen 1. Mai 2019 in Berlin auf einen ganzen Monat der Solidarität ausgeweitet werden. Ob nun mit Info-Veranstaltungen, Diskussionen oder direkten Angriffen, liegt in der Spannung und Konfliktualität jedes einzelnen Individuums und dessen Zusammenhänge.

Die Geschichte des alltäglichen Elends hat viele Gesichter: Menschen die aus ihren Wohnung verdrängt werden, da im Kapitalismus die Wohnung eine Ware ist; Menschen die zu „Illegalen“ werden, weil irgendwelche scheiß Papiere ungültig sind; gelangweilte, auf‘s Smartphone gaffende Gesichter, die wie Halbtote ihrer Arbeit nachgehen müssen, um sich als Prekäre irgendwie über Wasser zu halten; oder diejenigen hinter den Knastmauern, da sie sich nicht an irgendwelche Spielregeln von Staat und Kapital gehalten haben. Die bestehende Gesellschaft beruht auf Grenzen und Papieren, auf Kontrollen, Überwachung und dem Knast, auf der täglichen Ausbeutung und Entfremdung, auf Geld, Eigentum und Herrschaft. Mit diesem täglichen Elend versucht jede*r irgendwie umzugehen, ob durch soziale Abstumpfung, Dopaminausschüttung vorm Computer oder Smartphone, durch Drogen, Alkohol und „Feiern“, oder dadurch, vereinzelt Schlupflöcher zu finden, um das Elend etwas einzudämmen.

Ein anarchistischer Vorschlag gegen das tägliche Elend und eine Gesellschaft, die ein Gefängnis unter freiem Himmel baut, ist Aufstand und sozialer Umsturz! Der Vorschlag der Selbstorganisation, des direkten Angriffs und der individuellen und kollektiven Revolte ist keiner, der sich auf eine Reaktion bezieht, sondern der in die Offensive geht und die Herrschaftsstrukturen angreift. Wenn sich der 1. Mai in Berlin von Seiten Anti-Autoritärer und Anarchist*innen wieder angeeignet wird, schlagen wir vor, diesen einen Tag auf einen ganzen Monat auszuweiten. Es ist ein Vorschlag, die eigene Würde im direkten Angriff, der Verbreitung selbstbestimmter Ideen oder der Anhäufung von Attacken zurück zu erlangen.

Die direkte Propaganda einer Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung erklärt sich dabei zum Feind von all jenen, die von der Herrschaft profitieren und sie beschützten. Zum Feind jeglicher Herrschaft und Macht, gegenüber Bullen in Uniform oder pseudo-polizeiliche Bürger*innen, dem Gericht, der Bank und der Bosse, Faschist*innen in den Straßen und am Schreibtisch, gegenüber jeglicher Politik und den reformistischen Linken. Als Feind der Knast- und Abschiebemaschinerie und dem technologischen Fortschritt, der dabei hilft die Gesellschaft in ein Gefängnis ohne Mauern zu entwickeln.

Die Idee und die Sehnsucht einer Gesellschaft basierend auf freier Vereinbarung und Selbstbestimmung ohne Staat und hierarchischen Strukturen, besteht über Grenzen und Mauern hinweg. Nichtsdestotrotz und gerade deswegen finden sich Anarchist*innen auf der Anklagebank, auf der Flucht oder im Knast wieder. Und nicht selten wird von Seiten des Staates versucht, die Betroffenen als Terrorist*innen zu diffamieren, um sie (und vor allem den Drang zu einer Welt weit entfernt der kapitalistischen Logik) gesellschaftlich zu isolieren.

Im folgenden eine unvollständige Liste von aktuellen Repressionsfällen in Europa:

  • In Italien geht der Staat (mit einem Faschisten als Ministerpräsident) massiv mit mehreren Polizei- Operationen gegen Anarchist*innen vor. Durch die Operation „Panico“ werden 3 Anarchisten in Florenz verhaftet.

  • Im Februar werden 14 Menschen in Turin und Trient verhaftet und der Bildung einer subversiven Vereinigung, Anstiftung zu Verbrechen, sowie Besitz, Herstellung und Beförderung von Sprengkörpern an einen öffentlichen Ort, angeklagt.

  • Derweil wurde in Italien das vorläufige Urteil im Prozess der Operation “Scripta Manent” gesprochen, die Staatsanwaltschaft verlangt insgesamt 204 Jahre Knast (von 6 bis 30 Jahre für die unterschiedlichen Angeklagten).

  • In Zürich wurde am 29. Januar ein anarchistischer Gefährte auf der Straße verhaftet und in U-Haft gesteckt. Ihm wird vorgeworfen: Aufruf zu Straftaten bezüglich dem Kampf gegen neue Knäste, Brandanschläge auf Autos der Schweizer Armee, sowie auf einen Polizeifunkturm. Ein anderer Gefährte befindet sich wegen Letzterem und der polizeilichen Suche seit zwei Jahren auf der Flucht.

  • In Basel wurden 18 Menschen angeklagt (15 davon verurteilt) im Juni 2016 an einer wilden Demonstration teilgenommen zu haben, bei der es mehrere Angriffe gab, u.a. gegen die Parteizentrale der rassistischen SVP, eine Bankfiliale der UBS, verschiedene Versicherungen und das Strafgericht, wobei anrückende Bullen mit Steinen und Flaschen beworfen wurden.

  • Seit April 2016 befindet sich die Anarchistin Lisa im Knast (zuerst in Deutschland und nun in Spanien), da ihr Bankraub in Aachen vorgeworfen wird.

  • Der Anarchist Thomas Meyer-Falk sitzt bereits seit 1996 im Knast (momentan in der JVA Freiburg), da er für einen Bankraub verurteilt wurde. Der deutsche Staat hält ihn weiterhin gefangen durch die sogenannte Sicherungsverwahrung.

  • In Hamburg sitzt der Gefährte Loic aus Frankreich in U-Haft. Ihm wird vorgeworfen, während des G-20 an einem wütenden Mob teilgenommen zu haben, der durch die Elbchaussee in Hamburg zog, und diverses Eigentum von Reichen, das Gericht und kapitalistische Infrastruktur angriff.

  • Am 29. April beginnt der Prozess gegen 12 Anarchist*innen in Belgien, denen 14 Straftaten vorgeworfen werden. Es handelt sich um Angriffe, besonders im Zusammenhang eines Kampfes gegen ein Abschiebelager und den Bau eines neuen Knastes in Brüssel.

Die praktische Solidarität für alle angeklagten und verurteilten Anarchist*innen bedeutet, weiterhin den Traum einer herrschaftsfreien Welt im Herzen zu tragen und ihn praktisch zu äußern. Darauf, dass sie weitere Herzen entflammen…

„Wenn der Kampf für die Freiheit eine Straftat ist, dann ist die Unschuld wahrhaftig das Schlimmste von allem.“ (Aus einem Flugblatt bezüglich des Prozesses gegen die Anarchist*innen in Belgien)

Mit erhobenem Kopf gegen die Klauen des Staates – ob auf der Flucht, gegen das alltägliche Elend, im Knast, umschlossen von Mauern oder in dieser knastähnlichen Gesellschaft!

Feuer allen Knästen, ob mit oder ohne Mauern!

Genua, Italien: Angriff auf Autos der Poste Italiane

übersetzt von round robin

„Viele von uns sind gestorben, doch die Anarchie konntet ihr nicht zerstören.
Ihre Wurzeln reichen zu tief,
sie wurde im Schosse einer verfaulten Gesellschaft geboren, die am zusammenbrechen ist,
sie ist eine gewalttätige Reaktion gegen die etablierte Ordnung,
sie verkörpert das Streben nach Gleichheit und Freiheit,
das den Autoritarismus zerschlagen kommt.
Sie ist überall und das macht sie unbezwingbar
und am Ende wird sie euch besiegen und töten.“
– Ravachol

Die Regierungen von gestern und heute folgen der neokolonialistischen und mörderischen Politik des Neoliberalismus. Die europäischen Länder und alle westlichen Regierungen mit einem fortgeschrittenem Kapitalismus haben, ob sie nun vom Empfang sprechen oder Xenophobie und Rassismus schüren, Kriege gefördert oder finanziert oder soziale Destabilisierungen herbeigeführt, in denen die Interessen des Öl-, Waffen- und Mineralienhandels besser gewahrt werden können. Die Konsequenzen dieser mörderischen Politik werden heute mit eiserner Faust verwaltet, Schliessung der Grenzen und Häfen, Abschiebungen, Tötungen im Meer und Festnahmen an den Grenzen.

Die italienischen Gesetze erzeugen „irreguläre“ Männer und Frauen, die ihr Leben lang Erpressung, Ausbeutung und Versklavung ausgesetzt sind, für eine Gesellschaft, in der der Reichtum immer mehr konzentriert ist.

Die italienische Regierung stattet die libysche mit Mitteln aus, um die Küsten zu patrouillieren und wirkt am Bau von Lagern mit, in denen Söldner und Wärter, von der italienischen Carabinieri indoktriniert, systematisch foltern, vergewaltigen und töten.

In der Nacht vom 10. auf den 11. April wurden einige Autos der Poste Italiane angegriffen (A.d.Ü.: Gemäss Medien wurden bei diesem Angriff drei Scooter sowie vier Autos zerstört oder beschädigt). Wir vergessen die direkte und feige Rolle der Poste Italiane bei der Abschiebung von Migranten nicht. Dies ist ein kleiner Akt der Rache.

Solidarität mit denen, die gegen dieses System der Ausbeutung und gegen die Gewalt des Staates kämpfen.
Revolutionäre gewalttätige Solidarität mit den auf der ganzen Welt eingesperrten Gefährten und Gefährtinnen.
Eine süsse Erinnerung an die im Kampf gefallenen Gefährten und Gefährtinnen.
Und zum Schluss viel Kraft allen Gefährten und Gefährtinnen auf der Flucht, diese Zeilen sind auch für euch.

Anarchisten für die internationalistische Solidarität