übersetzt von renversé
Anlässlich des 20. Flossrennens sprang am Samstag 25. August eine wahnsinnnige Flotte aus Holz und Kanistern von der Rampe bei der Brücke Sous-Terre in Genf. Unter einem vorherbstlichen Regen ruderten rund 20 Flösse auf der Rhone bis zum Strand von Verseuse. Wenn diese Fahrt von pitoresken Anekdoten geprägt war, wurde es nach der Ankunft mit der Besetzung des Porteous ernst.
Gegen 18h30 begaben sich die Piraten dieses Samstags bis zur Porteous, einer alten Kläranlage, die über die Rhone hinausragt (von da der Spitzname „plongeoir“ – „Sprungturm“). Mit dem Ziel, diesen Raum als kollektiven Ort zu beleben, wurde das imposante Gebäude aus Beton anschliessend geöffnet und von etwa 50 Personen belagert. Ein Transparent mit der Botschaft „Wir bilden eine Welt ohne Gefängnisse“ wurde aufgehängt und zwei der Flösse kamen zur logistischen Unterstützung.
Eine Welt ohne Gefängnisse?
Das Gebäude, das seit Jahren leer steht, sollte eigentlich zu einem Hort der Kultur werden. Doch dieses Projekt wurde vom Kanton abgeblasen. Dieser bevorzugte es, das zu planen, was er am besten kann: ein Gefängnis. Pierre Maudet (A.d.Ü. Genfer Sicherheits- und Wirtschaftsdirektor, FDP) und Serge Dal Busco (A.d.Ü. Genfer Finanzdirektor, CVP) beabsichtigen im Widerspruch zu den Meinungen aller, dort eine „Einrichtung zur Resozialisierung von Gefangenen“ einzurichten.Die Besetzenden verurteilen mit ihren Transparenten und Graffitis („Wir bilden eine Welt ohne Gefängnisse“ oder „Knast verrecke“) dieses x-te Gefängis- und Sicherheitsprojekt in Genf und nehmen sich diesen Ort zurück, um es mit Leben und Kampf zu füllen. Gemäss den Besetzenden, die alle dazu einladen, diesen beeindruckenden Ort auszuforschen, soll schon bald ein Programm mit Aktivitäten und zur Sanierung veröffentlicht werden.
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