gefunden auf barrikade
In der Nacht vom 22. April (Sonntag auf Montag) hat eine Gruppe von über 200 Faschist_innen eine Protestkundgebung flüchtender Menschen auf der griechischen Insel Lesbos brutal angegriffen.
Die flüchtenden Menschen wollten mit ihrem Protest auf die unmenschlichen Zustände in dem seit Jahren hoffnungslos überfüllten Lager Moria aufmerksam machen. Das Pogrom dauerte die ganze Nacht, wurde von der Polizei nur ansatzweise unterbunden und forderte auf der Seite der flüchtenden Männer, Frauen und Kinder 28 teils schwer Verletzte. Die griechische Polizei verhaftete am frühen Montagmorgen 120 der auf dem Platz verbliebenen flüchtenden Menschen und zwei Unterstützerinnen. Die faschistischen Angreifer*innen blieben unbehelligt. Die Schweiz ist durch ihre finanzielle Beteiligung an der Grenzschutzagentur Frontex ganz unmittelbar an der permanenten Eskalation in den europäischen Grenzregionen beteiligt.
Mit einer halbstüdigen Blockade des Spiegelhofs am vergangenen Montagmorgen (30.4) wollen wir auf dieses exemplarische Ereignis vom Sonntag letzte Woche und die Mitverantwortung der Schweiz hinweisen. Die Kundgebung hat sich später vom Fischmarkt auf den Marktplatz bewegt, wo Flyer verteilt und das Gespräch mit Passant*innen gesucht wurde.
Die Schweiz profitiert von den geschlossenen Grenzen, von den Lagern auf Lesbos, auf Lampedusa oder in Libyen, von den Ertrunkenen im Mittelmeer, von den Eingesperrten im Gefängnis Bässlergut und letztlich auch vom faschistischen Mob.