übersetzt von round robin
Am Mittwoch, 3. Januar blockierten etwa 100 Asylsuchende beim Eingang des Lagers in Marco bei Rovereto das Personal des Roten Kreuzes und von Cinformi (die Organisation, die das Lager im Auftrag der Provinz betreibt) sowie weitere Arbeiter oder ehrenamtliche Mitarbeiter vom Morgen bis zum Mittag. Seit mehr als eineinhalb Jahren werden etwa 230 Minderjährige, die zu einem grossen Teil aus Afrika kommen, in den Containern zusammengepfercht und müssen darauf warten, was für ihre Zukunft entschieden wird. Man nennt dies „Erstaufnahme“. Auch wenn es viele spezifische Gründe für diesen Protest gibt (überfüllte Struktur, Kälte, Mangel an warmen Wasser in den Duschen, Grippe-Epidemien, gesammeltes Geld um einen Fernseher zu kaufen, der nie angekommen ist…), fordern die gehaltenen Ansprachen oder die Plakate keine bessere Verwaltung der Lager (auf was es die Medien und Institutionen reduzieren wollten), sondern, nicht darin leben zu müssen: „No more campo di Marco“.
Luca Zeni, der Provinzrat der PD (A.d.Ü. Partito Democratico) für Sozialpolitik, hat es fertiggebracht, zu sagen, dass der Protest „schwer verständlich“ war und dass diejenigen, die dort untergebracht sind, keinen „Komfort“ erwarten können. Wenn er, so wie viele andere mehr oder weniger rüpelhafte oder heuchlerische Rassisten, einen einzigen Tag in diesen Containern leben müsste, würde er es verstehen. Und wie er es verstehen würde.