übersetzt von macerie
Vor zwei Tagen (13.11.17) legten die Inhaftierten vom Turiner CPR Feuer in der blauen und grünen Abteilung, was dazu führte, dass diverse Räume nicht mehr benutzt werden können. Die Bereitschaftspolizei war umgehend vor Ort und verteilte Tränengas und Schläge. Zusammen mit der Feuerwehr, die die Gemüter abkühlen wollte, wurden dann die Inhaftierten buchstäblich mit den Wasserschläuchen abgespritzt. Aus dem blauen Sektor, in dem die Bullen besonders grosszügig mit ihren Schlägen und Ohrfeigen waren, wurden mehrere Verletzte gemeldet. Während im Inneren die Feuerherde gelöscht wurden und die Suche nach dem Feuerzeug eingeleitet wurde, grüsste ein Feuerwerk vor den Mauern die Gefangenen und drückte die Solidarität mit der Revolte aus.
Die meisten Personen, die im blauen und grünen Sektor eingesperrt waren, verbrachten die Nacht zusammen in der kalten Mensa ohne Decken oder Matratzen. Zwölf Personen wurden allerdings in die Isolation gesteckt. Die Mitgefangenen, die am nächsten Morgen noch nichts vom Schicksal ihrer Freunde wussten, verweigerten aus Protest das Essen.
Die Situation entwickelt sich weiter und die verschiedenen Berichte dazu widersprechen sich zum Teil. In den nächsten Tagen werden wir uns ein besseres Bild über diese Nacht wie auch über die Konsequenzen für die involvierten Gefangenen machen können. Fürs erste wurden die Personen aus den unbrauchbar gemachten Räumen geholt und werden nun zwischen Speisesaal und anderen, bereits überfüllten Sektoren hin und her geschoben. Es gehen auch einige Gerüchte um, die meinen, dass es zu Verlegungen kommen wird.
Wir werden sehen. Momentan freuen wir uns über dieses novemberliche Feuer, das alle daran erinnert, dass es innerhalb dieser Lager, insbesondere wenn sie randvoll sind, keinen Frieden geben kann.
(Auf der Seite Macerie findet ihr noch zwei Videos der Revolte.)