Archiv für den Monat: Januar 2017

Cona, Italien: Ausschreitungen im Erstaufnahmezentrum

gefunden auf Stol.it Nachrichten für Südtirol

Flüchtlingsrevolte: 25 Mitarbeiter verbarrikadieren sich in Büro

In einem Erstaufnahmezentrum für Flüchtlinge in der Provinz Venedig ist es am Montagabend (02.01.17) zu Ausschreitungen gekommen.

Revolte in einem Erstaufnahmezentrum in der Provinz Venedig: Flüchtlinge protestierten gegen die Bedingungen in der Unterkunft, drehten den Strom ab, legten Feuer. - Foto: LaPresse

Revolte in einem Erstaufnahmezentrum in der Provinz Venedig: Flüchtlinge protestierten gegen die Bedingungen in der Unterkunft, drehten den Strom ab, legten Feuer.

Nach dem Tod einer jungen Frau aus Cote d‘Ivoire randalierten Asylwerber und setzten Holzpaletten in Brand. 25 Mitarbeiter der Einrichtung verbarrikadierten sich daraufhin im Büro und konnten erst nach Stunden befreit werden, berichteten italienische Medien.

Der Protest gegen die Bedingungen in dem Flüchtlingslager in der Ortschaft Cona begann am Montagnachmittag, nachdem eine 25-jährige Migrantin tot in der Dusche aufgefunden wurde. Die aufgebrachten Flüchtlinge drehten den Strom in dem Aufnahmezentrum ab und legten Feuer. Wegen der angespannten Situation schlossen sich die Mitarbeiter in den Verwaltungsräumlichkeiten ein, aus denen sie erst nach Mitternacht von der Polizei befreit werden konnten, wie die Tageszeitung „Corriere della sera“ in der Nacht in ihrer Online-Ausgabe berichtete.

Betreiber leisteten angeblich zu spät Hilfe

Die aufgebrachten Asylwerber warfen den Betreibern der Unterkunft vor, dass der jungen Frau aus Cote D`Ivoire zu spät Hilfe geleistet worden sei. Die Rettungskräfte wiesen die Vorwürfe zurück. Die Staatsanwaltschaft von Venedig ordnete eine Autopsie an, um die Todesursache festzustellen.

In dem Erstaufnahmezentrum in einer aufgelassenen Militärbasis in der 3.000 Einwohner-Gemeinde Cona sind rund 1.000 Asylwerber untergebracht.

Toulouse, Frankreich: Feuerwerk für die Eingesperrten

übersetzt von Le Chat Noir Emeutier

In der Nacht vom 31. Dezember 2016 auf den 01. Januar 2017 wollten wir einige Feuerwerkskörper mit den Eingesperrten von Toulouse teilen.

Die erste Gruppe versuchte mit einigen Raketen den Sans-Papiers im CRA von Cornebarrieu ein wenig Licht zu bringen.

Eine zweite Gruppe besuchte die Inhaftierten von Seysses, die ihrerseits die Mauern des Knasts zum Zittern brachten.

Die dritte Guppe begab sich zum Krankenhaus Marchant, um ihre Solidarität mit den Psychiatrisierten in der UHSA (unité hospitalière spécialement anénagée) auszudrücken.

Für uns kann das neue Jahr nur gut werden, wenn alle Gefangenen draussen sind und alle Knäste in Flammen stehen.

Mehr als tausend Migranten stürmen Zaun vor Ceuta

gefunden auf tagesanzeiger

Mit Gewalt versuchten in der Neujahrsnacht zahlreiche Migranten, den Absperrzaun zur spanischen Exklave zu überwinden.

Mehr als tausend Migranten aus dem südlichen Afrika haben in der Nacht zum Neujahrstag versucht, über den Absperrzaun in die spanische Exklave Ceuta in Marokko zu gelangen. Die spanischen Behörden teilten mit, dass dabei 50 Mitglieder der marokkanischen Sicherheitskräfte und fünf spanische Polizisten verletzt wurden. Letztlich gelang es keinem der Migranten, die sechs Meter hohen Grenzzäune zu überwinden.

Das Vorgehen der Migranten wurde von den Behörden in Ceuta als «extrem gewalttätig» beschrieben. Sie hätten Metallstäbe, Drahtscheren und Steine eingesetzt, einer der verletzten Beamten habe ein Auge eingebüsst. Rund hundert Migranten gelang es demnach, auf den ersten von zwei Absperrzäunen zu klettern.

Fernsehaufnahmen zeigten, wie ein Mann im Morgengrauen von dem ersten Zaun herunterklettert und sich im Zwischenraum zum zweiten Zaun hinlegt. Dann wird ihm von einem spanischen Polizisten eine Flasche Wasser gereicht, bevor er auf die marokkanische Seite des Zauns zurückgebracht wird.

Sechs Meter hohe Zäune

Am 9. Dezember war es 400 Migranten gelungen, auf das Gebiet von Ceuta vorzudringen. Immer wieder versuchen Schutzsuchende, mit dem Vordringen in die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla EU-Gebiet zu erreichen. Die beiden Exklaven haben die einzigen EU-Aussengrenzen auf dem afrikanischen Kontinent. Die Grenzanlagen bestehen aus zwei je sechs Meter hohen Zäunen, dazwischen erschwert ein Netz aus Stahlkabeln das Vorankommen.

Menschenrechtsorganisationen fordern regelmässig von der UNO und der EU, Druck auf Spanien auszuüben, damit Flüchtlinge einen Asylantrag stellen können. 2016 kamen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) rund 18’000 Flüchtlinge in Spanien an.

Stuttgart: Ausländerbehörde verkettet und markiert

gefunden auf linksunten

Mit dem Knast-Spaziergang in Stammheim zum Jahresende war es in der letzten Nacht von 2016 nicht getan. Knast ist nicht das einzige Repressionsinstrument. Viele weitere Behörden sorgen dafür, dass die kapitalistische Gesellschaftsordnung aufrecht erhalten und es in Deutschland immer ungemütlicher wird. Die behördliche Gängelung und Anwendung gesetzlich-verankerter Kriminalisierung bekommen die (migrantische) Linke und Geflüchtete besonders zu spüren. Unter der Beteiligung von 60 Personen haben wir deswegen mit einer Spontandemonstration die neue Ausländerbehörde in Stuttgart in der Jägerstraße aufgesucht, wo der strukturelle Rassismus und die politische Migrationsbekämpfung Deutschlands umgesetzt wird. Mit im Gepäck hatten wir Sprühdosen, Bauschaum, Plakate, Schloss und Kette, Farbkugeln einige Raketen und jede Menge Motivation.

Wir kämpfen auch 2017 für eine Gesellschaft in der Solidarität und Miteinander im Zentrum stehen und solche Gebäude der Ausgrenzung gar nicht erst existieren.
Mit Farbbeuteln, Sprühereien und Plakaten haben wir vermittelt, was wir von solchen Institutionen halten. Mit der Verkettung der Eingangspforte und dem Bauschaum an den Briefkästen haben wir den ganzen Komplex zumindest für einen kurzen Moment unbrauchbar gemacht.

Fluchtursachen bekämpfen heißt Kapitalismus bekämpfen
Feuer und Flamme den Abschiebebehörden, Rassismus und Repression
129 – das kennen wir schon! Feuer und Flamme der Repression!