Archiv für den Monat: Dezember 2016

Über den Kampf der Geflüchteten für Freiheit

übernommen von Fernweh Nr. 23 – anarchistische Strassenzeitung

fernweh

Einen Monat lang haben dutzende Flüchtlinge den Sendlinger Tor Platz besetzt und haben dann einen Protestmarsch zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg unternommen, um dann, nach ihrer Rückkehr nach München, gleich wieder am Sendlinger Tor ihre Zelte aufzustellen und kurz darauf für einige Tage einen Hungerstreik zu beginnen, was die Bullen dann dazu veranlasste, das Camp zu räumen. Sie kämpfen für ein Bleiberecht für Alle, für ihr rechtliche und soziale Gleichstellung und gegen den Rassismus, den Sexismus und die Ausbeutung und Unterdrückung in der Gesellschaft im Allgemeinen.

Ich bin sowohl beeindruckt von dem Durchhaltewillen der Geflüchteten, die sich keineswegs entmutigen oder kleinreden lassen, als auch von ihrer Direktheit in ihrer Kritik an diesem rassistischen Systems und ihrer Klarheit in der Frage, wie sie sich ihren Kampf vorstellen. So kämpfen sie absolut selbst organisiert und unabhängig, ohne auf irgendeine politische Organisation angewiesen zu sein. Ihr Vorschlag und ihre Aufforderung zu Solidarität richtet sich an alle Menschen, die gegen Unterdrückung und Ausbeutung kämpfen wollen und die ein Interesse daran haben, dass der Kampf der Geflüchteten nicht isoliert wird und ihre Forderungen anerkannt werden. Zudem üben sie eine scharfe Kritik an der Münchner Linken, denen sie vorwerfen sich in ihren Zentren zu verkriechen und die Geflüchteten als reine Objekte zu behandeln, die es nur vor Nazis zu schützen gilt. In harschen Worten beschreiben sie, wie sie die Linke dabei beobachten einzig und alleine auf faschistischen Protest zu reagieren, aber in der Frage aktiver Solidarität mit dem Geflüchteten-Protest initiativ- und regungslos zu verharren. Ich teile diese Einschätzung, dass sich die Linke in antifaschistischen Abwehrkämpfen und selbst geschaffenen Ghettos verliert, voll und ganz.

Im Angesicht der hiesigen Abwesenheit von sozialen Kämpfen denke ich, dass die Frage der Solidarität mit diesem Protest in der Tat von allen Feinden des Rassismus‘ und der Autorität diskutiert und beantwortet werden muss. Aus dem tiefen Verlangen heraus, dass sich anti-autoritäre Kämpfe aus ihrer Isolation befreien und sich in eine aufständische Richtung entwickeln, möchte ich allerdings zwei Fragen zur Diskussion stellen: Wie kann kämpferische Solidarität aussehen, die auf eine Qualität der Ideen und Aktionen setzt, anstatt der Quantität, also den Massen und den Kompromissen hinterher zu rennen? Denn ohne irgendjemandem sagen zu wollen, wie er oder sie ihre Kämpfe zu führen hat, denke ich, dass es ein Trugschluss ist, dass Parteien, Gewerkschaften oder die Presse im allgemeinen (also diejenigen, die für all den rassistischen Scheiß aus Gesetzen, Lohnsklaverei und Hetze mitverantwortlich sind) ein Interesse daran haben, anti-autoritäre Kämpfe zu unterstützen, da die (zu keinem Kompromiss bereiten …?) Kämpfe, wenn sie nicht betrogen, verarscht oder getrennt und isoliert werden, über kurz oder lang die Machtposition eben jener Institutionen in Frage stellen würden.

Kämpfe, die Forderungen stellen, müssen stets reflektieren, ob sie das Spiel mitspielen wollen, in welches sie diejenigen, die die Forderungen erfüllen könnten (also die Herrschenden) integrieren wollen – also ob sie an Verhandlungen, Kompromissen, der Individualisierung von Problemen und Teilerfolgen interessiert sind – oder ob sie schlicht und einfach solange autonom kämpfen und den Konflikt intensivieren wollen, bis die Forderungen (selbst oder von anderen) realisiert werden. Darüber hinaus frage ich mich, wie ein Kampf in der Praxis aussehen kann, in dem jeder, unabhängig von sozialer und rechtlicher Stellung, ein kämpfendes Subjekt ist, ohne dass die einen für die anderen kämpfen, sondern alle gemeinsam auf ihre eigene Art und Weise, ohne dass es zu Hierarchien, Delegation und Machtspielchen kommt.  Denn die Mittel der Politiker, als auch die Einladung an diese, sich an Kämpfen zu beteiligen, haben  schon allzu oft die Ideale, Perspektiven und Ideen der Revoltierenden verdorben.


Was für Integration?!

Bayern – die Inkarnation von „Heimat und Weltoffenheit“ – wie es im neuen Integrationsgesetz so schön formuliert ist. Weltoffenheit für Kapital, Waren, qualifizierte Arbeitsbienchen und alles, was sich widerspruchslos unter die „heimatlichen-bayerischen“ Sitten und Gesetze unterordnet.
Die Eigenschaft jedes Gesetzes ist es, Leute gewissen Kategorien zu zu ordnen und eine Vorlage zu bilden, anhand derer unzählige Individuen, Problemlagen, und Konflikte vereinheitlicht werden und vermeintliche „Lösungen“ festgelegt werden. In der demokratischen Ordnung macht die einheitliche Regelung von Konflikten den Kerngedanken der Judikative aus: Um das Ausüben von Kontrolle und Bestrafung bei Regelbrüchen zu ermöglichen, müssen erst einmal Regeln definiert werden und dann fixe Vorgehensweisen, was bei deren Übertretung passiert.

In sich schnell verändernden Zeiten, wie diesen, gilt es für den Staat sich unter anderem auf mögliche schwer kontrollierbare Situationen vorzubereiten, indem er auf verschiedenen Ebenen sein repressives Arsenal ausweitet. Das geplante bayerische Integrationsgesetz kann genau in diesem Zuge gesehen werden. Es stellt sozusagen die Schaffung eines präventiven Maulkorbs dar, der im Vorhinein schon auf die Abschreckung vor Normübertretung abzielt. Als Integration wird die absolute Anpassung an vorgefertigte Werte und Verhaltensweisen definiert, verpackt in einem sehr schwammig formulierten „Leitkultur“-Begriff, dem sich alle verpflichten und somit bedingungslos unterordnen müssen. In der Sozialpolitik gibt sich der Staat nun nicht mehr den Anschein ach so tolerant und sozial zu sein, sondern zieht die Richtlinien immer enger: Elemente, die sich nicht kritiklos unterordnen, die sich nicht stumm und brav Allem unterwerfen, müssen sich repressiven Maßnahmen aussetzen oder werden ausgesondert. Dies ist die Grundlage dafür, jeden sozialen Protest einzudämmen und zu verurteilen.

„Es ist verboten, öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften dazu aufzufordern, die geltende verfassungsmäßige Ordnung zu missachten“. „Wer durch demonstrative Regelverstöße, Verunglimpfen oder sonst durch nach außen gerichtetes Verhalten beharrlich zum Ausdruck bringt, dass er die freiheitliche demokratische Grundordnung,[…] ablehnt, kann durch die Sicherheitsbehörden verpflichtet werden, sich einem Grundkurs über die Werte der freiheitlichen demokratischen Grundordnung zu unterziehen.“ Dies gilt genauso für „Einheimische“, und stellt so unter dem Deckmantel, „um nicht rassistisch zu sein“ (Zitat aus dem Gesetz), ein weiteres Instrument dar, um jegliche Kritik und Widerstand gegen die Regierung und den Staat im allgemeinen, egal von wem diese ausgehen, zum Schweigen zu bringen. Es wird immer mehr eine Trennung in „Ausländer“ und „Einheimische“ und gar in „Halb- und Viertel-Ausländer“ vollzogen, indem das „von außen kommende, Fremde, Andere“ per sé als mögliche Bedrohung und Einschränkung für das Leben der „Einheimischen“ dargestellt wird, vor der es zu schützen gilt. Durch die restriktiven Gesetze bezüglich Arbeitsverboten für Geflüchtete wird die Erschaffung einer weiteren neuen armen Schicht an Menschen vorangetrieben: Eine neue Schicht von Billiglöhnern (bspw. 0,80 Euro pro Stunde), Auszubildenden oder allgemein aus kapitalistischer Sicht „Überflüssigen“.

Das bayerische Integrationsgesetz kann als eine Kriegserklärung an diese neu konstruierte arme Schicht aufgefasst werden. Zuerst wird versucht die totale Kontrolle über sie zu sichern, um absoluten Gehorsam und vollkommene Unterwerfung unter die vorgegebenen Sitten und Werte zu erzwingen und im Gegenzug wird ein winziger Krümel vom Kuchen angeboten: vielleicht irgendwann mal das Recht zugestanden zu bekommen, hier leben und sich legal ausbeuten lassen zu dürfen, wie all die „Einheimischen“ auch.
Das heißt, jahrelange Demütigung, Erniedrigung und Ohnmacht vor dem gefräßigen, langsamen Bürokratieapparat, die Pflicht die eigene Schnauze halten zu müssen, ständig mit der Drohung im Ohr, die Möglichkeit verwehrt zu bekommen, inweniger prekären Verhältnissen zu leben, als in solchen, aus denen man geflohen ist. Warum wird ein solches Gesetz vorbereitet?

Der Staat sieht sich mit den Folgen seiner Politik konfrontiert: Massenweise Leute, die in Lagern und Traglufthallen eingepfercht leben; kriminelle Milieus, die aufgrund von Arbeitsverboten entstehen… Leute die aus Langeweile, Frustration, Wut, diese ganzen demütigenden Zustände ertragen zu müssen, anfangen sich auf welche Art auch immer aufzulehnen. Solche Zustände könnten Protest, Unruhen und Revolten schüren, wovor der Staat Angst hat und sich rüsten möchte. Wenn sich Widerstand und Proteste den Vereinnahmnungsversuchen durch Staat und staatsbefürwortende Kräfte entziehen, könnten sie eine Gefahr für die etablierte Ordnung darstellen. Im Hinblick darauf und die generelle soziale „Anti-Terror-Alarm-Stimmung“ macht sich der Staat den rassistischen Wind in der Ellenbogengesellschaft zu Nutze, um sowohl Geflüchteten als auch allen anderen die Drohung auszusprechen, dass bei minimalem Aufbegehren gegen Staat und Demokratie horrende Strafen, Ausschluss und Selektion drohen. In faschistischen Allmachtsfantasien schwelgend macht die Regierung klar, was unter „Leitkultur“ verstanden wird: Toleriert wird nur das, was sich ohne wenn und aber Autorität, Marktwirtschaft und Gesetz unterordnet, jede Individualität und Eigenheit ablegt und sich letztendlich der Sittenpolizei unterwirft. Nur dann gehörst auch du zu Deutschland, nur dann, wenn du mehr deutsch als du bist.

Wir wollen uns aber nicht in diese Ordnung integrieren – noch wollen wir sie und ihre Autoritätsgläubigkeit, ihren institutionellen und gesellschaftlichen Rassismus, ihre strukturelle Gewalt und fortschreitende Militarisierung tolerieren. Diese Ordnung kann nur bestehen, wenn wir unsere tagtägliche Ausbeutung und Unterdrückung tolerieren, nur dann, wenn jeder Hauch von Freiheit zur hohlen Fassade verkommt. Die Freiheit, die wir wollen, kann nur auf den verkohlten Fundamenten dieser Ordnung gedeihen… also stampfen wir diese grässliche Grundordnung in Grund und Boden!

400 Flüchtlinge stürmen spanische Exklave Ceuta

gefunden auf tagesanzeiger

Hunderte Flüchtlinge haben den sechs Meter hohen Zaun um die spanische Exklave in Marokko überwunden. Immer wieder versuchen Menschen so, EU-Boden zu erreichen.

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Fast 400 Flüchtlinge haben nach Angaben der Behörden die spanische Exklave Ceuta in Marokko gestürmt. Wie die örtliche Präfektur heute mitteilte, gelang es den Migranten am frühen Morgen, an zwei Punkten die sechs Meter hohe Barriere zu durchbrechen, die das Gebiet umgibt. Dabei wurden zwei Grenzschützer und drei Flüchtlinge leicht verletzt.

Die Flüchtlinge stammten nach Angaben der Behörden vor allem aus dem subsaharischen Afrika. Immer wieder versuchen Schutzsuchende, mit dem Vordringen auf die spanische Exklave EU-Boden zu erreichen. Ein weiteres spanisches Gebiet in Marokko ist die Exklave Melilla weiter östlich.

Allerdings hat die Bedeutung der Route über Ceuta/Melilla bzw. der sogenannten westlichen Mittelmeerrouten nach Spanien in den vergangenen Jahren stark zugunsten der Balkanroute und der zentralen Mittelmeerroute nach Italien abgenommen.

Turin, Italien: Nicht explodierter Sprengkörper auf einem Bankomat der Poste Italiane

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Über die lokalen Medien vom 28. November erfahren wir, dass ein nicht explodierter, selbstgemachter Sprengkörper vor einer Filiale der Poste Italiane in der Turiner Nachbarschaft Vallette gefunden wurde. Eine Thermoskanne gefüllt mit Schwarzpulver und verbunden mit einem Zeitschalter wurde auf dem Geldautomat platziert.

Am 29. April und am 09. Juni wurden bereits Sprengkörper mit entzündlicher Flüssigkeit in einem Tank vor zwei anderen Filialen gefunden, die ebenfalls nicht explodiert sind.

(Seit mehreren Monaten werden verschiedene Angriffe auf das Eigentum der Poste Italiane verübt. Oftmals wurden diese in Zusammenhang mit den Abschiebungen von Migranten gestellt, die vom Tochterunternehmen Mistral Air ausgeführt werden.)

 

Für ein Leben jenseits der Papiere – Plakat

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5127937458-thumbnailPlakat mit einigen Worten zum Gefängnis der Papiere und einem Gefangenen in Basel. PDF im Anhang – Schon seit jeher dienen die Identitätspapiere, die Gefängnisse und die Gesetze den Staaten dazu, potentiell Unerwünschte und Aufbegehrende zu verwalten und zu erpressen sowie Menschen in wirtschaftlich Verwertbare und Unverwertbare zu unterteilen.

So sehen sich tagtäglich tausende von Individuen mit Realitäten wie monatelanger Untersuchungs- und Beugehaft, willkürliche Polizeikontrollen, Rayonverbote, Eingrenzungen, Wegweisungen und Abschiebungen konfrontiert. Wenn wir nicht das richtige Stück Papier besitzen, uns gegen den alltäglichen Wahnsinn auflehnen, die vorgegebenen Bahnen verlassen oder erst gar kein Zugang zu ihnen erhalten, werden wir uns früher oder später hinter Gittern sitzend oder in die Flucht gedrängt sehen.

So wird auch seit bald 6 Monaten eine Person, die am 24. Juni 2016 im Zusammenhang mit einer wilden und zerstörerischen Demonstration in Basel verhaftet wurde, noch immer  in U-Haft gehalten weil sie nicht über einen geregelten Aufenthaltstatus verfügt und keinen roten Pass besitzt. Diese perfiden Papierstücke werden als eine weitere Hierarchie eingesetzt um uns zu kategorisieren, zu kontrollieren und letztendlich an unserem Platz in der Gesellschaft zu halten.

Das Einzige, das uns in dieser Situation übrig zu bleiben scheint, ist das stille Zuschauen oder die würdevolle Suche nach offensiven und selbstbestimmten Möglichkeiten um aus dieser Stille auszubrechen und dem Gefängnis der Papiere und seiner sozialen Zustimmung den Kampf  anzusagen

Wagen wir, bewaffnet mit Mut und Kreativität, den zerstörerischen Angriff auf alle Verantwortlichen dieser Verwaltungs- und Kontrollmaschine.

Für eine Leben jenseits der Papiere!      – Dezember 2016 –

Für ein Leben jenseits der Papiere – PDF

Leipzig: D.I.Y. Destroy It Yourself – Angriff auf Ausländerbehörde

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Von diesem Staat geehrt zu werden, ist kein Grund stolz zu sein. Gestern war der Tag des Ehrenamtes. Diesen hat der Bundespräsidenten zum Anlass genommen, Menschen, die täglich die Defizite des Sozialstaates kaschieren, mit dem Verdienstorden auszuzeichnen. Wir haben ihn zum Anlass genommen, die Ausländerbehörde anzugreifen.

Ehrenamt birgt die Gefahr, politische Missstände zu kompensieren, ohne sie dabei anzugehen. Sie fallen nicht mehr auf und ihre Ursachen werden nicht mehr thematisiert. So ist die Unterstützung von Geflüchteten und Illegalisierten eine wichtige Arbeit, die aber bei einer Gesetzeslage, die den Betroffenen jegliche Selbstbestimmung abspricht, auch dem Erhalt eines menschenunwürdigen Systems dient. Deutschunterricht und Teddybären verteilen ist bei weitem nicht genug im Angesicht von Massenabschiebungen, Gefangenschaft in der Residenzpflicht und strukturellem Rassismus in der Gesellschaft und Behörden.

Das Entglasen einer Ausländerbehörde ebenso nicht. Doch es drückt unsere Überzeugung aus, dass menschenunwürdige Strukturen zerstört werden müssen und soll die Ursache in den thematischen Mittelpunkt legen.

Wir brauchen keine Arbeit des Ehrenamtes, sondern politische Selbstorganisierung, die letzten Endes in die Abschaffung jeglicher staatlicher Strukturen münden muss. Dieses ausbeuterische System sollte nicht durch unsere Arbeit unterstützt werden. Doch das tun wir wohl, wenn wir nicht zuschauen, wie Betroffene alleine gelassen werden. Es macht uns wütend, dass Menschen von den Kapazitäten und der Willkür des Interesses anderer abhängig gemacht werden, da ihre Grundbedürfnissen ansonsten nicht erfüllt werden.

Die Ausländerbehörde ist für uns ein Ausdruck dieser Zustände, denn täglich werden hier Menschen ihrer Selbstbestimmung beraubt. Wir möchten unsere Solidarität mit Marginalisierten nicht nur im Alltag sondern auch im politischen Kampf leben. Beschissene Strukturen schaffen sich nicht von selbst ab, wir müssen uns alle darum kümmern!

Zürich: Sachbeschädigungen bei der «Refugees Welcome»-Demo

gefunden auf 20min

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«Refugees Welcome»: Gegen 300 Personen zogen an einer unbewilligten Demo durch den Zürcher Kreis 4. Ein Demonstrant (19) verletzte sich dabei schwer.

In den letzten Tagen wurde im Internet zu einer unbewilligten Demonstration «Refugees Welcome» aufgerufen. Am Samstag kurz nach 19.30 Uhr formierten sich beim Helvetiaplatz rund 200 bis 300 Personen zu einem Umzug in Richtung Langstrasse, wie die Stadtpolizei Zürich am Sonntag mitteilte.

Die Polizei war deswegen mit einem grösseren Aufgebot im Kreis 4 präsent und verhinderte, dass die Demonstration in Richtung Innenstadt und Europaallee zog. Der Marsch bewegte sich via Lang-/Militär-/Kasernen-/Werd-/Badener- und Ankerstrasse zurück zum Helvetiaplatz. «Sie haben die ganze Zeit Knallkörper und Pyros gezündet», sagt ein Augenzeuge.

In der Folge kam es gemäss der Mitteilung noch zu einem zweiten Marsch, der via Lang- und Militärstrasse erneut zurück zum Helvetiaplatz ging. Dort löste sich die Versammlung nach 21.15 Uhr auf. Verhaftungen gab es gemäss einem Polizeisprecher keine.

Autos, Bus und Tram beschädigt

Beim ersten Marsch zündeten Unbekannte unterwegs diverse Feuerwerkskörper, beschädigten ein Reklameschaufenster und besprayten diverse Fassaden sowie einen VBZ-Bus. Im gleichen Zusammenhang wurden mehrere Autos und ein Tram beschädigt.

Eine Polizistin der Kantonspolizei erlitt durch einen geworfenen Gegenstand leichte Verletzungen an der Hand. Schlimmer traf es einen Demonstranten: Ein 19-jähriger Schweizer zündete während der Demo einen pyrotechnischen Gegenstand. Dieser explodierte noch in seiner Hand. Der Mann zog sich dabei schwere Verletzungen an der Hand zu und musste hospitalisiert werden. Gegen ihn wird laut dem Polizeisprecher ein Strafverfahren eingeleitet.

Denn: Pyrotechnische Gegenstände fallen unter das Sprengstoffgesetz und sind in der Schweiz verboten: «Das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen ist äusserst gefährlich und die eigene Sicherheit sowie diejenige von Personen in unmittelbarer Nähe wird gefährdet», schreibt die Stadtpolizei in der Mitteilung.

Hamburg: Farbe für Sprecher und Experte der SPD Bundestagsfraktion Nils Annen

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2539785935-thumbnailWir haben das Wohnhaus Amandastraße 56, 20357 Hamburg, in dem der außenpolitische Sprecher und Experte der SPD Bundestagsfraktion Nils Annen wohnt, mit roter Farbe beworfen.

SPD Außenpolitik zeichnet sich aus durch:
– den Kriegseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan, Einsätze deutscher Soldat_innen im Kosovo und Mali.
– die Stationierung einer NATO battle group unter deutscher Führung in Litauen, 75 Jahre nach dem Angriff deutscher Truppen auf die Sowjetunion und dem Beginn der Vernichtung jüdischer Gemeinden in Litauen. Ergänzend dazu rüstet Daimler Benz die litauische Armee mit Militärunimogs aus.
– die Beteiligung der deutschen Flotte an den Migrationsbekämpfungsmissionen der NATO in der Ägäis, an der Operation Sophia vor der libyischen Küste und der Operation Seaguardian.
– die Unterstützung reaktionärer Regime in Afrika mit der Absicht der Errichtung von Lagern zur Verhinderung von Füchtlingsbewegungen nach Europa.

Annens Boss Steinmeier beschreibt die angeblich ungewollte neue Führungsrolle Deutschlands in der Welt als „nachdenkliche Macht“.
Nils Annen sollte darüber nachdenken, ob er zukünftig weitere Stufen auf der Karriereleiter deutscher Außenpolitik erklimmen möchte, denn in Hamburg sagt man tschüs.

deutschen Imperialismus angreifen
war starts here, let´s stop it here

5.12.2016

Basel: Sachschaden beim Zoll und der SBB

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scherbenBasel. Beim Zollgebäude im Bahnhof St.Johann müssen um die 10 Scheiben ersetzt werden (Glasbruch). Der restliche Teil muss wegen den Sprüchen „Stop deportation! Smash the State!“ gereinigt werden. Auch die Scheibe vom SBB-Automat ging kaputt. SBB beteiligt sich aktiv an Abschiebungen. Ihre Einrichtungen und Strukturen (Automaten, Autos, Gebäude, Züge, Schienen…) lassen sich im ganzen Land finden…

Den repressiven Staat, seine Grenzen und Gehilfen angreifen!

—destruktiv solidarische Grüsse—

Carmagnola, Italien: Angriff auf ein Auto von einem Direktor einer Poste Italiane Filiale

übersetzt von informa-azione

In den lokalen Medien haben wir gelesen, dass am Morgen des 02. Dezembers das Privatauto des Direktors einer Filiale der Poste Italiane in Carmagnola, eine Stadt in der Metropolitanstadt von Turin, angegriffen wurde. Gegen 11 Uhr am Morgen wurden zwei Personen gesehen, die sich von dem Auto entfernten, das kurze Zeit später angefangen hat zu brennen. Später wurden zwei mit brennbarer Flüssigkeit gefüllte Flaschen gefunden, die unter das Auto geworfen wurden.

(Hier eine Übersicht über all die verschiedenen Angriffe, die sich in den letzten Monaten auf das Eigentum der Poste Italiane ereignet haben.)

 

Rovereto, Italien: 7 Autos der Poste Italiane in Flammen

übersetzt von informa-azione

roveretopost-300x198Über die lokalen Medien haben wir erfahren, dass in der Nacht vom 22. auf den 23. November sieben Autos der Poste Italiane in Rovereto in Flammen aufgegangen sind. Auf einer Mauer war der Spruch „Mistral Air Poste basta deportazioni“ zu lesen.

Zusammen mit dem letzten Brandanschlag auf die Poste Italiane vom 08. November in Trento steigt die Zahl der abgefackelten Autos auf 16. Dieses Unternehmen wird in ganz Italien für seine Verantwortung bei den Abschiebungen von Migranten über die Fluggesellschaft Mistral Air, die von der Poste kontrolliert wird, angegriffen.