übersetzt von le chat noir emeutier
Am 14. und 15. Dezember beleuchteten in Solidarität mit den Inhaftierten zwei Feuerwerke die finsteren Mauern vom 127bis (A.d.Ü.: geschlossenes „Rückführungszentrum“ für Migrant_innen in Steenokkerzeel) und vom Gefängnis von Saint-Gilles.
Immer mehr Strategien werden vom Staat entwickelt, um die Migrant_innen, die er als Unerwünschte betrachtet, loszuwerden: Ausbau von Massenverhaftungen in den öffentlichen Verkehrsmitteln (STIB (A.d.Ü.: öffentlicher Verkehrsbetrieb von Brüssel, der den Tram-, Bus- sowie Metroverkehr abdeckt) als Kollaborateur), Hausdurchsuchungen, Abschottung der Grenzen, Konzentration in geschlossenen Zentren, Abschiebungen (teilweise „freiwillige Rückkehr“ genannt), immer komplexerer Zugang zur Gesundheitsversorgung, Verbot an die Bürger_innen, die Sans-Papiers materiell zu unterstützen… Und viele weitere Strategien, von denen wir das Kotzen bekommen.
Wir wollten den eingesperrten Personen, mit oder ohne Papieren, unbedingt zuzwinkern und unterstreichen, dass auch wenn die Gefängnisse nicht im Rampenlicht stehen, wenn nichts Spektakuläres die Medien herbeilockt, täglich Menschenleben durch das Einsperren zerrissen werden. Ob die Gefangenen hinter den Gittern sind, weil sie sich ohne das richtige Stück Papier hier niederlassen wollten, oder ob sie Gefangene des „gemeinen Rechts“ sind, das Gefängnis bleibt ein unerbitterliches Mittel der Oberschicht, um ihre Gesetze durchzusetzen und diejenigen zu erdrücken, die sich dem nicht unterordnen.
Solidarität und Mut gegenüber den inhaftierten Personen!
Feuer dem Staat, Feuer den Grenzen, Feuer den Knästen!