Archiv für den Monat: November 2016

Bristol und Pechham, UK: Razzias gestört

übersetzt von rabble

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Bristol: Vor ein paar Wochen schickte das Innenministerium einmal mehr seine uniformierten Tyrannen nach Easton. Dieses Mal verlief nicht alles ganz so ruhig für sie.

Früher Abend an einem Wochentag Mitte Oktober: Die Information, dass ein ‚immigration enforcement‘ Auto in der Nähe von einem Alkoholgetränkemarkt in einer Seitenstrasse von Easton, Bristol, gesehen wurde, verbreitet sich und bald schon versammeln sich einige Menschen.

Einige der ‚Vollstreckungs‘-Schläger befinden sich im Innern des Ladens, als ein paar Menschen ankommen. Es dauert nicht lange, bis jemand vom Innern nach draussen gebracht und in den Wagen gesteckt wird. Die kleine Menge folgt ihnen, stören und beleidigen die rassistischen quasi-Bullen, als diese am Gehen sind.

Dann fährt der Wagen weg, lässt aber fälschlicherweise zwei von ihnen zurück und kehrt zur Szene zurück. Die Menge ist inzwischen grösser und somit selbstsicherer geworden und blockiert den Wagen von veschiedenen Seiten. Eine Pattsituation stellt sich ein: Im Wagen warten sie auf die Polizei, die sie retten soll, auf der Strasse finden sie aber keinen Weg, um die im Wagen eingesperrte Person zu befreien.

Dann kommt eine Gruppen Bullen, rennend und ausser Atem. Der Verkehr auf den Hauptstrassen zusammen mit den verschiedenen kleineren Strassenblockaden machte ihnen das Leben offenbar ein bisschen stressig. Nach einer Drängelei und drohenden Verhaftungen brachten sie uns weg von der Strasse und der Wagen konnte mit dem Gefangenen losfahren. Es war nicht, was wir uns erhofft hatten, doch konnten wir es ihnen wenigstens schwer machen – und uns zeigen, dass es möglich ist, sie zu stoppen.

Peckham: Aus Peckham, Südlondon, gab es ebenfalls Berichte von einer gestörten Razzia in den letzten Wochen. Während einer gross angelegten Razzia von einem Haus wurde die Frontschiebe des ‚racist van‘ kaputt geschlagen, was die Beamten dazu bewegte, den Ort frühzeitig und ohne Verhaftungen zu verlassen.

Marseille, Frankreich: Weder Knäste noch Räumungen

übersetzt von le chat noir émeutier

In letzter Zeit haben sich die Räumungen in Marseille vervielfacht und eine Person wurde bei einer solchen im Knast von Baumettes eingesperrt…

In den letzten Tagen wurden bei einem Immobilienbüro von Vinci am boulevard de la Corderie alle Scheiben eingeschlagen. Vinci beteiligt sich am Bau von mehreren Gefängnissen und hat jüngst die migrantenfeindliche Mauer und ein Teil des Containercamps in Calais erstellt, nebst all dem war Vinci bei der Zerstörung von einem Teil des „Jungle“ beteiligt.

Das Architekturbüro Tangram (rue Virgile Marron) bekam ebenfalls einen feindseligen Besuch: „Weder Gentrifizierung noch Befriedung“ und „Vollidioten“ wurde auf die Türe geschrieben, währenddem die Fassade und die Scheiben mit Motorenöl überdeckt wurden. Tangram Architekten ist unter anderem am Bau von einem Luxushotel zwischen Canebière und Noailles beteiligt, das gemäss diversen Verantwortlichen, „das Quartier säubern und befrieden soll“…

Die, die uns in einen Käfig sperren wollen, haben Namen und Adressen: machen wir ihnen das Leben schwer!

Genua, Italien: Angriffe auf Bank- und Postomaten in Solidarität mit inhaftierten Anarchist_innen

übersetzt von informa-azione

bancomat_guastoVERBA VOLANT, SCRIPTA MANENT, IGNIS ARDENS. Genua 01.11. 2 Postomaten und 1 Bankomat angebrannt. Der Staat sperrt ein, Mistral Air (A.d.Ü.: Flugunternehmen, zugehörig zu Poste Italiane) schiebt ab, Unicredit finanziert Erdogan. Die Post und Banken werden weiterhin angegriffen. Solidarität mit Alfredo, Nicola, Sandro, Marco, Anna, Valentina, Danilo, Daniele und Divine.“


A.d.Ü.: Am 06. September 2016 stürmten Einheiten der DIGOS (politische Polizei Italiens) rund dreissig Wohnungen in verschiedenen Städten Italiens. Fünf Anarchist_innen werden bei dieser Operation SCRIPTA MANENT verhaftet, gegen zwei Anarchisten, die sich wegen einem Knieschuss auf Roberto Adinolfi, Geschäftsführer von Ansaldo Nucleare, bereits in Haft befinden, wird ebenfalls ermittelt. Während den Ermitlungen wird eine weitere Person in Haft genommen. Zur Anwendung kamen erneut die beiden Artikel 270bis (Vereinigung mit terroristischen Absichten) und 280bis (terroristische Taten mit tödlichem und explosivem Material). Beschuldigt werden sie für Angriffe, die zwischen 2005 und 2012 mittels Paketbomben und Sprenkörpern von der FAI (Informelle Anarchistische Föderation) u.a. auf den Direktor des CRA von Modena, auf Coema Edilità, ein Unternehmen, das beim Umbau eines CRA mitgearbeitet hat, auf Polizeikasernen in Turin und Lecce, auf eine Kaserne von Spezialeinheiten der Carabinieri in Parma und auf einen Gewerkschaftsführer ausgeübt wurden. Weitere Informationen und Updates findet ihr hier (englisch) und hier (italienisch).

Erklärung zum Angriff auf die Deutsche Telekom in Berlin

gefunden auf linksunten

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Acht Monate vor dem Gipfel der G20 in Hamburg verüben klandestine Zusammenhänge in ganz Europa jede Nacht ihre Anschläge auf die bestehende Ordnung. Meistens ohne sich zu kennen, werden in den Hotspots der anarchistischen Subversionen, verteilt auf die staatlichen Konstrukte der Festung Europa, doch immer wieder ähnliche Adressaten für unser Feuer gefunden. Oft im lokalen Bezugsrahmen und zu selten mit der Perspektive einer länderübergreifenden Sabotage gegen den Herrschaftsapparat.

So ist das Netz der Angriffsbereiten und Angriffswilligen immer auf der Suche nach Möglichkeiten, die Aktionen auf einen gemeinsamen Fokus zu lenken. Wir sollten mehr Mut haben uns zu verabreden, zu verreisen, um Orte aufzusuchen wo wir uns begegnen, in Austausch treten und unsere verwandten Erfahrungen vervielfachen. Es geht uns aber auch darum an den Orten, wo wir leben Aktionen durchzuführen, die über lokale und spezifische Kontexte hinaus Verbindungen schaffen, die temporäre Grenzen ignorieren und damit unkalkulierbar werden.

Wir sehen diese Kriterien in vielen Momenten und Bewegungen autonomer Gruppen weltweit, aber haben viel zu oft das Gefühl, dass es bei verbalen Solidaritätsbekundungen bleibt anstatt in eine inhaltliche Auseinandersetzung über zu gehen.

Wir haben uns deswegen dazu entschlossen, die Mobilisierung gegen den G20-Gipfel zu unterstützen und als Moment zu betrachten, der die Möglichkeit eröffnet Bezüge unter unseren oft isolierten Kämpfen, entweder in Texten zu diskutieren, aber vielmehr in Aktionen zum Ausdruck zu bringen.

Die nächsten Monate der Planungen und Ausführung werden, so hoffen wir, internationalen Charakter haben, wenn es erreicht wird autonomen Gruppen den Bezugspunkt einer Vorfeldkampagne zum G-20 Gipfel zu vermitteln. Wir sprechen uns also dafür aus, dass selbst die abgeschiedensten und isoliertesten Zellen dazu aktiv werden die Angriffe zu planen und zu verbinden und somit die Mobilisierung flächendeckend verstärken.

Dies wird dazu führen, dass auch neue autonome Gruppen aktiv werden und Wissen über den Angriff sammeln können. Die Phase bis zum G20-Gipfel soll mit dem Ziel verbunden sein, unsere reale Stärke festzustellen und danach nicht auf das nächste Event zu warten. Vielmehr haben die Texte aus den Zonen der Revolten in Frankreich oder Griechenland uns die Hoffnung gegeben, eine Annäherung an die ununterbrochene Subversion in den urbanen Zentren finden zu können.

Das Prinzip ist nicht neu und vielfach erprobt. Zuletzt bei Destroika und den dezentralen Aktionen gegen die Räumung der Rigaer 94 wurde es geschafft, den großen Teil unseres Potentials zu nutzen, was sich in jeder Hinsicht gelohnt hat. Begleitet wurde die kampagnenartige Zuspitzung durch anschlussfähige militante Massenereignisse. Daran müssen wir immer öfter und energischer anschließen.

Wir rufen also ausdrücklich alle militanten Gruppen dazu auf, ab jetzt aktiv zu werden und kleine oder große Aktionen gegen den Terror der G20 – Staaten und die damit einhergehende Kannibalisierung der Gesellschaft durchzuführen.

Unsererseits haben wir am Sonntag Morgen, 6. November auf einem Parkplatz der Deutschen Telekom in Berlin Hohenschönhausen mehrere Brandsätze deponiert und somit einen Teil des Fuhrparks zerstört. Wie bereits von einer Hamburger Gruppe nach ihrem Anschlag auf COSCO herausgearbeitet, ist die Deutsche Telekom als zivil – militärischer Konzern, ein globaler Player der Repression und Ausbeutung. Aktuell ist die Deutsche Telekom in die technische Unterstützung von Frontex involviert, um Fluchtrouten und Schleuser zu ermitteln. Mit der Übernahme der griechischen Telefongesellschaft OTE haben sie den Zorn bereits mehrfach auf sich gelenkt. Wir haben diesem Zorn einen weiteren Ausdruck verschafft.

G20 – Gipfel in Hamburg angreifen!

Eine Autonome Gruppe

Besançon, Frankreich: Aktion in Unterstützung mit den Migranten

übersetzt von attaque

frontieres-300x225 Zwischen Samstag und Sonntag (06.11.16) sind wir bei zwei Verantwortlichen der Abschiebemaschine vorbeigegangen.

Zuerst führte unsere Tour am Lokal der PS vorbei, bei dem „Solidarität mit den Migranten“ und „No Borders“ auf die Mauern geschrieben und Frittieröl auf die Fassade gegossen wurde. Dies ist eine Antwort auf ihre Migrationspolitik, die sich zuletzt beispielsweise beim „Rückbau“ des Jungles in Calais oder bei der Vertreibung von Migranten bei „Stalingrad“ in Paris gezeigt hat.

Wir haben nicht vergessen, dass nicht alle Uniformen, die die Räumungen durchführen, blau sind. Logisch also, dass wir die Scheiben vom Lokal des Roten Kreuzes mit „Kollaborateure der Massenverhaftungen“ und „packt eure Charity wieder ein“ übermalt haben. Erinnern wir uns nur daran, dass das Rote Kreuz diverse Internierungszentren in Italien verwaltet und die Razzien in Ventimiglia an der Seite der Polizei mitorganisiert.

Ebenfalls wurde die Stadt an verschiedenen Orten mit Botschaften gegen ihre Welt der Mauern und Stacheldrähte geschmückt.

Handeln wir gegen die Abschiebemaschine!

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Bressuire, Frankreich: Solidarische Vandale beim Ratshaus

übersetzt und gekürzt von brèves du désordre

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In der Nacht von Samstag auf Sonntag (30.10.16) wurde das Rathaus zum Ziel von Vandaleakten. Sprüche wie „Welcome refugees“, „Unterstützung für Calais“ und „ZAD partout“ wurden mit schwarzer Farbe auf die Fassade, den Empfangsbereich und die Treppe geschrieben. Ein Fenster im Erdgeschoss wurde zusätzlich eingeschlagen.

(…)

Limoges, Frankreich: Brandanschlag auf ein Auto der Gendarmerie

übersetzt von attaque

In der Nacht auf den 26. Oktober 2016 haben wir das Auto von einem Leiter der Gendarmerie auf dem Gelände der Kaserne angezündet.

Diesen Akt der Sabotage haben wir in Solidarität mit den Migrant_innen von Calais ausgeführt.

Der französische Staat hat diese Woche mit Gewalt tausende von migrantischen Personen vertrieben und ihren Lebensort zerstört.

Solange ihr ihre Häuser zerstört, werden wir eure Autos abfackeln.

Wir möchten ebenfalls an die von den Gendarmen ermordeten Rémi Fraisse und Adama Traoré erinnern.

Wir hoffen, dass alle Kräfte der Strafverfolgungsbehörden den Anstand haben, von ihrem Amt zurückzutreten, bevor es zu spät ist.

Die ganze Welt hasst die Gendarmen!

Bern: Weiteres Unternehmen der Vincigroup angegriffen und Solidemo mit den geflüchteten Menschen in Calais

gefunden auf linksunten

Liebe Grüße an die Gefährten.
Wir freuen uns euch mitteilen zu können dass in Bern nach der Axians Micatel AG an der Pulverstrasse 8 in Ittigen bei Bern, der Actemium LeiTec AG an der Brunnmattstrasse 40 in Bern, nun auch der dritte Standort Vincis, die Firma „Etavis Arnold AG“ an der Waldeggstrasse 47 angegriffen wurde und bei dem 3 – 4 Fahrzeuge farblich verschönert und beschädigt wurden.

Dieser multinationale Konzern geht für seinen Profit über Leichen, beteiligt sich an Räumungen von Flüchtlingen, zerstört ganze Ökosysteme, vertreibt Anwohner*Innen und lässt Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen in Subunternehmen schufften. Es braucht keine weiteren Erklärungen weshalb es sich lohnt Vinci und seinen Töchtern finanziellen Schaden zu zufügen.

Wir rufen alle engagierten und entschlossenen Menschen dazu auf Vinci überall wo es geht anzugreifen und zu sabotieren, um so unseren Freunden in Notre-Dame-de-Landes und Calais zu helfen den Druck auf Vinci zu erhöhen. Wir freuen uns von euch zu lesen! Mit Farbe, wilden Streiks und Feuer!

Nehmt ihr uns die Felder ab, haun wir euch die Büros platt!

Weder hier noch sonstwo, Vinci verpiss dich!

Auf der Vinci-Internetpräsenz finden sich alle Standortadressen Weltweit.

Infos zur Geschichte und aktuellen Lage in Calais: https://calaismigrantsolidarity.wordpress.com/
Infos zur ZAD: zad.nadir.org


gefunden auf indymedia

Rund 80 Menschen zogen heute (03.10.2016) durch die Berner Innenstadt um gegen die Räumung des «Dschungels» in Calais zu protestieren. Bein Kornhausplatz wurde zudem ein Transparent für Bewegungsfreiheit für alle gehängt. Im Folgenden der Text, der an zahlreiche Passant*innen verteilt wurde:

9829598296

No Border, No Nation – Solidarität mit den Bewohner*innen des «Dschungels» in Calais!

Am Montag, 24 Oktober 2016, begann die Polizei den «Dschungel» in Calais – ein selbstorganisiertes Camp von geflüchteten Menschen an der französischen Grenze zu Grossbritannien – gewaltsam zu räumen. Dabei werden die ca. 1`300 Polizist*innen von 2`000 privaten Sicherheitskräften unterstützt.

Der «Dschungel» entstand im Jahr 2009 zuerst durch einige hundert Menschen, denen die Einreise nach Grossbritannien (UK) verwehrt wurde. Dort entstand über die Jahre ein Camp, das schlussendlich mehrere tausend Menschen zählte. Von Calais aus versuchten sie durch den Eurotunnel, mit Schiffen oder mit Lastwagen nach UK einzureisen. Alle Möglichkeiten zur Überquerung der Grenz sind äusserst gefährlich, nicht Wenige wurden von Zügen erfasst, ertranken oder strickten in den Lastwägen.
Der war selbstorganisiert, d.h. die Infrastruktur wurde von den Bewohner*innen des «Dschungels» und solidarischen Menschen aufgebaut und verwaltet. Der Einsatz von staatlichen Institutionen beschränkte sich auf Schikanen und Misshandlungen durch die Polizei.
Die Menschen lebten vorwiegend in Zelten und selbstgebauten Hütten, die medizinische und ernährungstechnische Versorgung war miserabel.
Trotz all diesen Faktoren blieb der Hoffnungsschimmer bei den dort festsitzenden Menschen nach Grossbritannien zu gelangen.

Bereits im Frühjahr 2016 räumte die Polizei Grossteile des Camps, wobei sie auf teils heftigen Widerstand stiessen.
Anfangs letzte Woche nahmen sie die brutalen Räumungsareiten wieder auf, um die restlichen Bewohner*innen des «Dschungels» endgültig in staatliche geführte Lager in ganz Frankreich oder in Ausschaffungsknäste zu verschleppen.
Viele Menschen zündeten aus Protest gegen die Räumung ihre Zelte an und griffen die Polizei an.
Rund um Calais bilden sich nun immer wieder neue Camps, die ständig gewaltsam geräumt und die Menschen in Knäste gesteckt werden, weil sie sich nicht «freiwillig» verschleppen lassen.

In nördlichen Teilen von Paris leben seit einigen Monaten mehrere tausend geflüchtete Menschen, viele Leute lebten zuvor auch in Calais. Sie stellen diverse Forderungen, wie beispielsweise eine respektvolle Behandlung, Zugang zu medizinische Versorgung, ein Dach über dem Kopf, usw. Auch diese «illegalen» Camps will die Französische Regierung so schnell wie möglich räumen lassen, um den Widerstand gegen das Asylregime von den Strassen zu verbanne. Momentan gibt es nun schon etliche Personenkontrollen, gewaltsame Übergriffe und Teilräumungen durch Polizist*innen.

Egal ob in Calais, Paris oder sonstwo: Grenzen und Nationen unterdrücken und töten!

Solidarität mit allen geflüchteten Menschen!

Destroy all Borders!

220 Flüchtlinge durchbrechen Grenze nach Ceuta

gefunden auf spiegel.de

Der Zaun um die spanische Exklave Ceuta ist sechs Meter hoch – rund 400 Flüchtlinge haben versucht, ihn zu stürmen. Mehr als die Hälfte von ihnen ist so von Marokko nach Europa gelangt.

Rund 220 afrikanische Flüchtlinge sind trotz der sechs Meter hohen Sperranlage von Marokko in die spanische Exklave Ceuta gelangt.

Beim größten Massenansturm der vergangenen Jahre passierten die meisten von ihnen den Zaun durch zwei aufgebrochene Türen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Efe unter Berufung auf Regierungsangaben berichtete. Andere seien über die Grenzzäune geklettert.

An dem Massenansturm hätten sich kurz vor sieben Uhr morgens rund 400 Flüchtlinge beteiligt. Wie die Präfektur von Ceuta mitteilte, wurden bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften, die das Vordringen der Flüchtlinge verhindern wollten, 32 Flüchtlinge leicht verletzt. Auch drei Mitglieder der Guardia Civil seien verletzt worden.

Die Flüchtlinge aus Ländern südlich der Sahara wurden in ein Auffanglager gebracht, wo ihre Fälle geprüft werden sollen, wie ein Sprecher der Guardia Civil sagte. Insbesondere gehe es darum, ob sie asylberechtigt seien.

Die Suche nach einigen Flüchtlingen, die in die umliegenden Hügel entkamen, dauerte demnach an.

Zehntausende harren in Grenznähe aus

Die beiden spanischen Exklaven Ceuta und Melilla an der marokkanischen Mittelmeerküste haben die einzigen EU-Außengrenzen auf dem afrikanischen Kontinent.

Die Grenzanlagen bestehen aus zwei je sechs Meter hohen Zäunen, dazwischen erschwert ein Netz aus Stahlkabeln das Vorankommen. Trotzdem versuchen immer wieder Flüchtlinge, die Grenzen zu überwinden.

In der Nähe der beiden Gebiete harren Zehntausende Afrikaner vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara aus. Sie hoffen auf eine Gelegenheit, in die EU zu gelangen. Nach Angaben aus Marokko kamen seit Anfang 2015 immer mehr Flüchtlinge aus Syrien dazu.

Der letzte erfolgreiche Massenansturm auf Ceuta war im April registriert worden. Damals hatten 101 Menschen spanisches Gebiet erreicht.

Paris: Räumung erstmal verhindert

Mitten in Paris, zwischen Jaurès und Stalingrad befindet sich ein Camp von Migrant_innen, das immer wieder geräumt und wiederbelebt wurde. Die letzte Räumungsaktion war erst am 16. September, bei der über 2000 Flüchtlinge vertrieben wurden. In den letzen Wochen hat sich das Camp dann aber wieder neu gebildet und ist in den letzten Tagen stark gewachsen. Momentan übernachten wieder um die 2000 Migrant_innen in diesem Camp. Manuel Valls, französischer Premierminister, hat angekündigt, das Camp bis Ende Woche zu räumen.


übersetzt von paris-luttes

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Letzte Woche wurde das Camp in Calais zerstört und die dort lebenden Migrant_innen in ganz Frankreich verteilt. Diese Operation hatte unter anderem zum Ziel, die kollektive Organisierung der Menschen zum Leben und/oder zum Überqueren der Grenzen zu unterbinden.

Heute sind die Camps in Paris das Ziel der Repression. Heute Morgen (31.10.16) kam es zur x-ten Razzia in Paris, doch dieses Mal haben das Bürgermeisteramt und die Regierung ihren Willen beteuert, die Camps und damit die Solidarität, die es erlaubt, auf den Strassen zu überleben, endgültig auszuradieren.

Gegen 08.10 Uhr am Morgen bewegen sich die Bullen in Richtung Jaurès. Menschenjagd und Auslese. Ein Teil der Bewohner_innen des Camps befindet sich bereits in einem Kessel. Diejenigen, die vorweisen können, dass sie in einem Asylverfahren sind, können die Falle verlassen, die anderen werden zu den Bussen und dann wahrscheinlich in Internierungszentren gebracht. Solidarische Menschen warnen die anderen Teile des Camps, dass eine Massenverhaftung im Gange ist.

Nach und nach können die Leute aus der Falle treten, doch gehen nicht auseinander, sondern bedrängen die Bullen, um sich dieser Operation entgegenzustellen. Schliesslich entscheiden sie sich, die Strasse zu besetzen. Als die Baumaschinen auffahren, um die Zelte, Matratzen, Kleider und Privatsachen zu zermalmen, versuchen mehrere Menschen, sie an ihrer dreckigen Arbeit zu hindern. Die Bullen greifen ein, gasen herum und drängen die Menschen weg von der Strasse. Aber die Leute lassen sich dies nicht gefallen, versuchen sich die Strasse zurückzunehmen, viele werden eingegast und geknüppelt.

Für etwa 2 Stunden stehen sich die beiden Seiten gegenüber. Die Bewohner_innen des Camps bleiben mit ihren Zelten, Matratzen und anderen Gegenständen, die sie sich zurücknehmen konnten und besetzen langsam die Strasse wieder. Die Bullen, überfordert und ohne Verstärkung zu erhalten, versuchen mehrmals, alle wieder aufs Trottoir zu drängen, doch bekommen letztlich den Befehl, abzuziehen. Unter Buhrufen verlassen sie den Ort und das Camp wird wieder aufgestellt, bis zum nächsten Angriff, der nicht lange auf sich warten lassen wird…

Organisieren wir uns, um an diesem Tag zahlreich zu sein.
Lasst uns die Sandkörner sein, die die Einteilungs-, Einsperrungs- und Abschiebemaschine aufhalten.
Bleiben wir nicht passiv und einfache Zuschauer_innen!

31.10.16, einige solidarische Menschen unter anderen