übersetzt von hurriya
Am Abend des 05. Oktobers brach ein Aufruhr im Inneren des CIE (Centros de Internamiento de Extranjeros – Zentren zur Internierung von Ausländern) von Sangonera la Verda in Murcia aus. Wie den Medien zu entnehmen ist, nutzten 67 Migranten die Ankunft der Ambulanz, der wegen der Erkrankung eines Inhaftierten gerufen wurden, aus, bei der das Tor zum Zentrum geöffnet werden musste. Die Eingesperrten drangen in die Küchen ein, in denen sie sich Feuerlöscher und andere Geräte aneigneten, mit denen sie die Gitter und Türen durchbrechen konnten, beschädigten das Gebäude, drängten die Wärter aus dem Weg und bahnten sich ihren Weg bis zum Haupttor des Zentrums, durch welches sie entkommen konnten. Die verschiedenen Polizeikräfte haben sogleich eine wahre Menschenjagd in der ganzen Stadt gestartet und konnten 41 Ausreisser wieder festnehmen. Die anderen 26 Personen blieben unauffindbar.
Das CIE von Murcia verfügt theoretisch über eine Kapazität von 148 Plätzen, doch ist ein Teil des Gebäudes seit den Beschädigungen der Revolte vom September 2015 noch immer nicht benutzbar. Vor dem Massenausbruch waren 127 Menschen (alle aus Algerien) in diesem Zentrum eingsperrt. Um den Revolten entgegenzuwirken, wurde im letzten Monat die Präsenz einer Spezialeinheit der nationalen Polizei (UPR, Präventions- und Eingriffseinheit) angekündigt, die bei speziellen Krisen oder bei grossen Operationen der Polizei eingreifen soll.
Dieses CIE sei das „effizienteste“ der 7 spanischen CIEs: Im vergangenen Jahr wurden 690 Menschen darin inhaftiert (ein drittel davon Minderjährige) und 93.21% davon wurden abgeschoben. Vielleicht kommt es aus diesem Grund zu mehr Revolten und Ausbrüchen als in anderen CIEs: Am 08. September 2015 rebellierten etwa 50 Insassen und verbarrikadierten sich in der Mitte des Zentrums. Vier Gruppen der Spezialeinheit waren nötig, um die Revolte niederzuschlagen. Am 13. August 2015 gelang es acht Personen, den Zaun rund ums Zentrum aufzuschneiden und abzuhauen, konnten aber in den nächsten Stunden von der Polizei wieder gefangen genommen werden.
VIEL GLÜCK ALLEN AUSBRECHER_INNEN!