übersetzt von renversé, veröffentlicht am 20.06.16
Rund um den Garten des Sleep-in, in dem seit mehreren Jahren Migranten schlafen, wurden in der letzten Woche mehr als 200 Menschen verhaftet. Eine Operation mit noch nie da gewesenem Ausmass in der Welschschweiz.
Ungefähr 40 Zivilbullen warteten an den zwei Ausgängen des Gartens vom Sleep-in, in dem zahlreiche Migranten seit der Räumung des besetzten Gebäudes „Heineken“ übernachten. Systematisch wurden alle Menschen, die den Garten verliessen, angehalten und auf den Posten gebracht, wo ihnen nummerierte Armbänder angezogen wurden, sie gefilzt wurden und allen die Fingerabdrücke und DNA abgenommen wurde. Denjenigen, die keinen Ausweis hatten und in einem anderen Land bereits ein Asylantrag gestellt hatten, wurden die europäischen Aufenthaltsbewilligungen entzogen, ohne die Möglichkeit, sie wieder zurückzubekommen. Denjenigen, die mehr als 100.- bei sich hatten, wurde der Rest konfisziert, um die nicht erhaltenen Bussen zu bezahlen. Von den 200 Verhafteten wurde bisher nur etwa 20 Menschen wieder freigelassen. Wir haben keine Informationen über das Schicksal der anderen. Die meisten der Freigelassenen haben nun keine Papiere mehr, die sie im Falle einer Kontrolle zeigen könnten.
Nach unserem Wissen ist dies die grösste Massenverhaftung von „Sans-Papiers“, die von der welschen Polizei durchgeführt wurde.
Rassistische Polizeikontrollen, Gefängnis und Misere, dies ist der Empfang, den die Schweiz denen vorbehält, die das Überqueren des Mittelmeers überlebt haben. Es ist die von Simonetta Sommaruga eingerichtete rasche, repressive und unmenschliche Asylpolitik.