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Rund 120 Menschen ist von Marokko aus die Flucht in die spanische Exklave Ceuta gelungen. Offenbar nutzen die Flüchtlinge eine sehr flache Ebbe aus.
Beim ersten Massenansturm in diesem Jahr auf Ceuta sind am Samstag mindestens 119 Flüchtlinge in die spanische Nordafrika-Exklave gelangt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Efe unter Berufung auf die Behörden berichtete, waren an dem Massenansturm rund 250 Afrikaner beteiligt. Die Flüchtlinge – vorwiegend Männer – hätten die guten Seebedingungen ausgenutzt, um am Strand-Grenzübergang Benzú übers Meer nach Ceuta zu gelangen.
Nach offiziellen Angaben nutzten die Flüchtlinge die ungewöhnlich flache Ebbe und überwanden einen Wellenbrecher, der normalerweise nicht erreichbar ist. „Wir kümmern uns am Strand um sie“, sagte ein Sprecher der örtlichen Regierung. Die Schutzsuchenden sollten anschließend in ein Zentrum für vorübergehende Aufenthalte gebracht werden.
Der letzte erfolgreiche Massenansturm auf Ceuta war im Dezember registriert worden. Damals hatten 185 Menschen spanisches Gebiet erreicht. Anfang Januar scheiterte dann eine Aktion von rund 250 Afrikanern. Aufgrund der schnellen Reaktion der Sicherheitskräfte konnte kein einziger von ihnen die Grenzabsperrungen überwinden.
Spanien verfügt in Nordafrika über zwei Exklaven, die beide von Marokko beansprucht werden: Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla. In der Nähe der beiden Gebiete harren Zehntausende notleidende Afrikaner vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara auf eine Gelegenheit, in die EU zu gelangen. Diesen Afrikanern haben sich nach Angaben aus Marokko seit Anfang 2015 immer mehr Flüchtlinge aus Syrien zugesellt.