gefunden auf indymedia
Viel wurde im Vorfeld der Abstimmung über die Durchsetzungsinitiative (DSI) der SVP gesprochen und diskutiert, auch in anarchistischen Kreisen kam es zu Debatten, ob jetzt nun abgestimmt werden sollte oder nicht. Ohne selbst teilgenommen zu haben und da die Initiative sowieso abgelehnt wurde, möchten wir, um nicht allzulange auf dem immer verlogenen Feld der Politik zu verweilen, lieber nach vorne blicken, denn das „Nein“ zur DSI ist alles andere als ein „Erfolg“.
Die DSI hätte Verschärfungen in einem Bereich mit sich gebracht, in dem es bereits messerscharf zu und her geht: Tag für Tag werden Menschen mit falscher Hautfarbe auf der Strasse kontrolliert, um dann in Lager gesteckt zu werden, in denen sie permanenter Überwachung und der Willkür der Wärter_innen ausgesetzt sind, Tag für Tag werden Menschen gegen ihren Willen abgeschoben, die Zäune werden an verschiedensten Orten hochgezogen, in Calais werden Teile des Dschungels geräumt, die NATO wurde in die Ägäis mobilisiert, die rassistischen Stimmungen sind überall wahrnehmbar, die Angriffe auf Migrant_innen nehmen zu.
Wir sollten uns bewusst sein, dass es sich hierbei um einen permanenten Krieg handelt, der darauf abzielt, das Elend in Form des Menschen von Europa fernzuhalten. Auch wenn sich seine Intensität, Ausmasse und Schauplätze ändern, der Krieg ist da, er war immer da.
Die Lage wird sich nicht ändern, der Kapitalismus und die Kriege der Herrschenden wüten weiter, Menschen werden weiterhin flüchten, Europa wird sich weiter abschotten. Ein Ende dieser Entwicklungen ist nicht in Sicht. Es geht nicht nur um den_die Migrant_in, der_die davon betroffen ist; all die Massnahmen, die getroffen werden, sind ein Abbild dessen, wie in der heutigen Gesellschaft mit „Problemen“ umgegangen wird. Diese Art der „Problemlösung“
kennt genauso kein Ende und ist, wenn das als notwendig betrachtet wird, auch auf andere Menschen/Gruppen/Schichten anwendbar.Die Angriffe auf SVP-Büros in Basel und Zürich vor der Abstimmung und die Demo nach der Abstimmung in Zürich, an der trotz oder, viel lieber, gerade erst recht wegen dem „Nein“ die Stadt an verschiedenen Ecken mit Parolen gegen alle Grenzen und Nationen angemalt und Scheiben von Banken und Ticketautomaten zerschlagen wurden, sind kleine Ansätze, an denen wir festhalten wollen. Sie zeigen eine Haltung, dass weder diese noch jene kleine Veränderung der Verhältnisse dieser Gesellschaft uns davon abhalten sollte, weiterzukämpfen, aufzuschreien, zu rebellieren, anzugreifen. Möglichkeiten hierfür lassen sich überall finden: Parteibüros aller Couleur, staatliche Institutionen, Unternehmen, die sich mit den Lagern, Abschiebungen und Sicherheitsfragen die Taschen füllen.
Wir wollen das Ende aller Grenzen, die Menschen in ihren Bewegungen immer einschränken werden, das Ende des Kapitalismus, dem Liebhaber des Geldes und der Ware und dem Feind des Lebendigen. Wir wollen das Ende dieser und aller Herrschaft, die immer nach mehr Macht und Kontrolle streben wird, die uns immer als Unterwürfige sehen will. Sie werden es nicht zu Sehen bekommen!
Einige Feinde aller Grenzen
Einige Mehrfachdelinquenten