übersetzt von sanspapiersnifrontieres
Seit Jahren sind die spanischen Enklaven Ceuta und Melilla wichtige Übergangspunkte für Migrant_innen, die nach Europa wollen. Seit Jahren wütet dort bereits ein Krieg gegen Migrant_innen.
Mehrere Linien Absperrgitter und Stacheldrahtzäune wurden errichtet und die spanischen und marokkanischen Polizisten arbeiten Hand in Hand, um die Migrant_innen am Vorbeikommen zu hindern, teilweise auch durch den Gebrauch von Schusswaffen. Das Kooperationsabkommen zwischen der EU und Spanien auf der einen Seite und Marokko auf der anderen, machen Marokko zum Gendarmen Europas in der Region.
Die marokkanischen Bullen führen regelmässig Operationen in der Umgebung der Enklaven durch und setzen die Camps der Migrant_innen in Brand, jagen die Migrant_innen in den Quartieren und den Städten in der Nähe, schieben sie in die Wüste an der algerischen Grenze ab, etc.
Ob an der Grenze oder in den Quartieren, mehrere Migrant_innen sind gestorben, getötet von den Bullen und den Grenzwächtern.
Doch seit Jahren organisieren sich die Migrant_innen, um die sich vor ihnen aufrichtenden mit Stacheldraht versehenen Zäune zu stürmen.
Am 3. Oktober stürmten etwa 200 Personen die Grenze bei Ceuta. 87 unter ihnen konnten den Zaun überspringen und erreichten Ceuta über das Meer. 13 Migrant_innen wurden von den Bullen verletzt und ins Spital gebracht.
Sechs Tage später, nach einem erneuten Versuch, wurden zwei Männer nach ihrer Festnahme von der marokkanischen Marine zu Tode geprügelt. Etwa 20 andere Menschen waren, nachdem sie auch verprügelt wurden, zwölf Stunden im Lieferwagen der Bullen eingesperrt, bevor sie der Gendarmerie übergeben wurden.
In Folge dieser erneuten Versuche, die Grenze zu überqueren, hat die marokkanische Polizei mehrere Menschen im Wald um Ceuta und Boukhalef sowie in Nador und Tanger verhaftet. Die Zelte wurden verbrannt, mehrere Menschen verprügelt und einige in den Süden des Landes deportiert. Scheinbar waren auch lokale Bewohner_innen Teil dieser Gewalttaten.
Video aus dem Camp der Migrant_innen in Boukhalef nach der Verbrennung ihrer Zelte