Archiv für den Monat: Juni 2015

Calais: Hunderte Migrant_innen stürmen die Grenze

übersetzt von Brèves du désordre
von Le Parisien vom 18. Juni 2015

        

Face-à-face zwischen CRS und hunderten von Migranten

Die Spannungen waren spührbar diesen Mittwoch auf der Zufahrtsstrasse zum Hafen in Calais (Pas-de-Calais), als mehrere hundert Migranten versuchten der Aufmerksamkeit der CRS zu entkommen, um so in die Lastwagen nach England zu gelangen. (…)

Ein Polizist wurde beim Versuch, einen Migranten aus dem Lastwagen zu zehren, verletzt und ins Spital gebracht. „Als der Lastwagen wieder anfuhr, wurde der Polizist von einer Wagentür getroffen und an der Flanke verletzt“, berichtet das Amt von Pas-de-Calais. Auf der Höhe des „New Jungle“ „haben Migranten Säcke mit Steinen geworfen und Barrieren errichtet, um einen Rückstau zu erzeugen und stürmten dann auf die Lastwagen“ sagte eine gewerkschaftliche Quelle. „Es war apokalyptisch“ fügte sie hinzu und schätzte die Anzahl der Migranten auf „500 bis 600“ und die Anzahl der CRS, welche vor der polizeilichen Aufstockung vor Ort waren, auf etwa 20.

Das ist die urbane Guerilla“
Die Migranten stiegen als 20er-Gruppen in die Lastwagen, gefolgt von der mit Knüppel und Tränengas ausgestatteten CRS. Eine polizeiliche Quelle bezeichnete das Ganze als „urbane Guerilla“ und erwähnte, dass „einige Kollegen mit Steinen beworfen wurden“ oder Ziel von Falschenwürfen wurden. Die Präfektur zählte ihrerseits 200 Migranten, welche versuchten, in die Lastwagen zu gelangen. Eine Zahl, welche jeweils Mittwochs und Donnerstags aufgrund des hohen Verkehrs regelmässig festgestellt wird.

Vor dem Stadthotel von Calais demonstrierten etwas 40 Menschen, um auf die von Unbekannten ausgeführten Agressionen aufmerksam zu machen. (…)

3000 Migranten in Calais
In den letzten Tagen hat sich diese Vorgehensweise wiederholt: Die Agressoren fahren mit dem Auto herum, suchen ihre Opfer in der Umgebung der Camps und verprügeln sie dann. Teilweise benutzen sie auch Eisenstangen, was in mindestens zwei Fällen zu schweren Verletzungen am Kopf geführt hat.(…)

Momentan befinden sich nach der letzten Zählung der Präfektur von Pas-de-Calais ungefähr 3000 Migranten in Calais mit der Absicht nach England zu gelangen, was als Eldorado angesehen wird.

     

Demo für eine Welt ohne Grenzen, Kornmarkt luzern

gefunden auf indymedia

Thailand, Malysia, Südafrika, EU, Australien, Schweiz, England…
Das sind Namen von Ländern, die in letzter Zeit immer wieder unter dem selben Thema in den Medien auftauchen…
Sie sind Migrationsziele von Menschen, die auf der Suche nach dem Glück sind.
Die Menschen verlassen Orte, die sie am besten kennen, Orte, an denen sie einen Grossteil ihres Lebens verbracht haben. Sie verlassen diesen Orte, weil sie sich aus verschiedenen Gründen zu wenig sicher, oder frei fühlen, um zu bleiben.
Freiheit und Sicherheit sind Werte, die wir alle zur Genüge kennen und es nur allzu gut verstehen, dass mensch auf der Suche nach Erfüllung dieser Werte, an jeden Ort geht.

Beim zweiten Hinsehen ist erkennbar, dass nur die privilegierten Menschen – also vor allem die, die eine schon relativ grosse Befriedigung der erwähnten Werte geniessen – die Freiheit haben, sich den Ort frei aussuchen können wo sie leben wollen.
Menschen, die materiell nichts zu bieten haben – was oft Teil des Grundes ist, weshalb sie überhaupt fliehen – sind innerhalb der Grenzen der erwähnten Zielländer nicht willkommen. Im Gegenteil, sie werden mit hohen stacheldrahtversetzten Zäunen, mit Drohnenüberwachung und und einer Militarisierung der Grenzen aktiv daran gehindert, überhaupt hineinzugelangen. Schaffen sie es trotzdem, müssen sie sofort untertauchen und sich unsichtbar machen. Mit Freiheit ist also weiterhin nichts.
Menschen, die auf der Suche nach Glück sind, lassen sich durch ihre Illegalisierung nicht einschüchtern. Sie versuchen es trotzdem immer wieder und auf jede erdenkliche Art. Menschen auf der Flucht werden oft von der Möglichkeit, dass sie bald, ein besseres Leben haben würden und sie der daheimgebliebenen Familie bald würden unterstützendes Geld zukommen lassen können, von einem solchen Optimismus gepackt, dass sie jedes Risiko auf sich nehmen. >> Ihre Not ist so gross, dass sie beispielsweise versuchen barfuss 10 Meter hohe Stacheldraht zu überwinden, oder sich mit 1000 weiteren Glückssuchenden auf baufällige Boote quetschen und über mehrereTage das Mittelmeer zu überqueren versuchen.

Jeden Tag lernen wir, dass nur wer Geld hat, ein Leben in Würde führen kann. Wir lernen, dass der Zweck Geld zu haben, auch die Mittel heiligt, und wir lernen, dass wo ein Bedürfnis Vorhanden ist, auch Geld zu machen ist.
So ist es nicht verwunderlich, dass das Bedürfnis um jeden Preis ins vermeintliche Paradies zu gelangen, ebenfalls ausgebeutet wird, um Gewinn zu machen.

Wenn nun die Politiker_innen der privilegierten Länder der Grund für die Flüchtlingstragödien bei den Schleppern verorten, ist das grobe Heuchlerei. Ist doch das Geschäft auf Kosten des Leids, beispielsweise beim Auflockern von Handelshemmnissen in der Rüstungsindustrie, fester Bestandteil der neoliberalen politischen Tagesordnung.
Der zynische Kreislauf schliesst sich mit der Tatsache, dass ein Grossteil der Menschen auf der Flucht, ihre Heimat aufgrund von bürgerkriegsähnlichen Situationen verlassen müssen, die unter anderem nur durch die munteren Waffenlieferungen aus westeuropäischen Ländern am Leben erhalten werden.

Es kann also nicht sein, dass die privilegierten Staaten, unter dem Deckmantel der „solidarischen Hilfe“ gegen Schlepper in den Krieg ziehen und so die einzigen Fluchtwege noch mehr unter Beschuss nehmen und eine Flucht so noch gefährlicher machen!

– die Grenzen müssen subito geöffnet und sichere Fluchtwege geschafft werden. Vor allem geht es darum, zu begreifen, dass in einer Gesellschaft, die auf Ungleichverteilung und Ausbeutung basiert, logischerweise migriert wird! -> Jeder Mensch hat das Recht glücklich zu sein!
Kein Menschen ist illegal, oder zweiter Klasse!!! weder auf der Flucht, noch am Zielort!!!
-> für eine solidarische Welt, – ohne Grenzen!

(beim aktiven Schutz der Festung Europa, der Arbeit von Frontex, ist die Schweiz seit Jahren beteiligt. Polizist_innen unterstützen die Grenzschutzagentur beim Sichern der Zäune und Aufspüren so genannt illegal Reisender. Es ist auch die Polizei, die die Menschen, die einen negativen Asylentscheid gekriegt haben, nachdem sie von den Behörden als Menschen zweiter Klasse behandelt wurden, einsperrt und ausschafft!
Für uns ist klar, dass es in der solidarischen Logik liegt, sich mit diesem Status quo grundsätzlich nicht einverstanden zu zeigen, und wir deshalb weder bei der Gemeinde, noch bei der Polizei, die beide das menschenfeindliche Regime ausführen, um Bewilligung ersuchen!
Diese Entscheidung wurde uns durch mehrere Punkte noch erleichtert:
Dadurch, dass, in Luzern seit 6 Jahren keine Demonstration vor Ladenschluss bewilligt wurde. Trotz eines Bundesgerichtsentscheids, der besagt, dass nur im klar begründeten Einzelfall eine Bewilligung nach Ladenschluss legal ist.
Dadurch, dass am 2. Mai eine bewilligte Demostration ohne Vorwarnung von der Polizei massiv angegriffen wurde.
Und zu guter Letzt weil es der Polizei trotz Bewilligung und Präsenz nie gelungen ist eine Demo vor neonazistischen Angriffen zu schützen.
Solidarität braucht keine Bewilligung<
Kommt alle!!

Ausschaffungen im Armeejet

gefunden auf Woz

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) schafft seit Jahren abgewiesene Asylsuchende und straffällige AusländerInnen mit einem Transportflugzeug der Schweizer Armee aus. Allein in den Jahren 2010 bis 2014 führte die Luftwaffe im Auftrag des SEM zehn Flüge durch, auf denen «im Raum Mittel-/Südosteuropa» insgesamt siebzehn Personen ausgeschafft wurden. Beim eingesetzten Modell handelte es sich um ein achtzehnplätziges Transportflugzeug des Modells Beech 1900D mit der Registrationsnummer T-729.

Alle zehn bestätigten Flüge waren sogenannte Level-4-Ausschaffungen. Bei diesen Ausschaffungen mit eigens zu diesem Zweck gecharterten Maschinen werden die Auszuschaffenden gefesselt ins Flugzeug gebracht. PolizistInnen begleiten den Flug.

Gestützt auf das «Bundesgesetz über die Kommission zur Verhütung von Folter» beobachtet die Antifolterkommission NKVF seit Juli 2012 sämtliche Sonderflüge im Rahmen des ausländerrechtlichen Vollzugsmonitorings.* Die medizinische Betreuung ist durch ÄrztInnen der mandatierten Firma Oseara garantiert. Doch die NKVF war im letzten Jahr nicht bei allen Sonderflügen der Luftwaffe an Bord. Die Oseara wiederum hält die «Beech 1900D» für problematisch, da deren Kleinräumigkeit die medizinische Versorgung erschwere.

Dass die Luftwaffe bereits heute Sonderflüge für das SEM ausführt, wirft ein neues Licht auf ein aktuelles Geschäft im Parlament. Am 15. Juni wird der Nationalrat entscheiden, ob der Bundesrat den Kauf von militärischen Transportflugzeugen einleiten soll. Der Ständerat hat das Anliegen in der Frühlingssession bereits einstimmig durchgewinkt, die vorberatende Sicherheitskommission des Nationalrats empfiehlt ebenfalls die Annahme.

In der Debatte über den möglichen Kauf von Transportflugzeugen im Ständerat sagte Verteidigungsminister Ueli Maurer in der Frühjahrssession: «Wir befassen uns in der Verwaltung seit September 2014 mit dieser Frage.» Man stehe darüber hinaus in Kontakt mit dem Justizdepartement von Simonetta Sommaruga. «Da geht es in diesem Zusammenhang um das Thema der Rückführung von Asylbewerbern.» Mit keinem Wort erwähnte Maurer, dass bereits heute ein militärisches Transportflugzeug für Sonderflüge im Auftrag des SEM eingesetzt wird.

Der Impuls für die Beschaffung von neuen Transportflugzeugen kommt unter anderem von der SP, die zwei Motionen zum Thema eingereicht hat. Die Partei will damit «friedensfördernde Einsätze im Ausland» gewährleisten. Bisher war die Partei in der Frage der neuen Transportflugzeuge gespalten, noch ist offen, wie die SP-Fraktion zur kommenden Debatte steht. Ihr war aber offensichtlich nicht bewusst, dass schon lange ein militärisches Transportflugzeug für Sonderflüge eingesetzt wird. «Es ist ein Skandal, dass diese fragwürdige Praxis nun scheibchenweise bekannt wird», sagt SP-Nationalrätin Barbara Gysi. «Das hat mit dem Grundauftrag der Armee nun rein gar nichts mehr zu tun.» Gysi hält fest, dass das humanitäre Engagement der Schweiz wichtig sei, aber sehr gut auch mit zugemieteten Flugzeugen – und erst noch kostengünstiger – ausgeführt werden könne.

Thomas Hurter, SVP-Nationalrat und Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission, sieht in den Ausschaffungen in Armeeflugzeugen hingegen kein Problem. Die Flugzeuge seien ohnehin nur für kurze Distanzen geeignet, Flüge nach Afrika beispielsweise seien nicht möglich. «Der Bund ist für die Rückführungen verantwortlich. Wenn die Armee das übernehmen kann, warum nicht? Wenn die Luftwaffe das kostengünstiger tun kann, finde ich das richtig.»

Die grüne Sicherheitspolitikerin Aline Trede kann damit nichts anfangen. Sie hält die Informationen des Bundesrats in dieser Frage für zu wenig transparent. «Bis jetzt hat sich der Bundesrat immer ungenau zu den Ausschaffungsflügen geäussert. Das ist für mich ein Indiz dafür, dass nicht alles sauber läuft.» Trede befürchtet, dass mit den Neubeschaffungen von Transportflugzeugen die Zahl von Sonderflügen der Luftwaffe zunehme. «Schliesslich müssen die Transportflugzeuge dann ja auch geflogen und die Piloten dazu trainiert werden.»

Ungarn riegelt Grenze mit vier Meter hohem Drahtzaun ab

gefunden auf Tagesanzeiger

Drastische Massnahme gegen Flüchtlinge: Die ungarische Regierung gab die Schliessung der Grenze zu Serbien in Auftrag.

«Flüchtlinge müssen auf serbischem Gebiet aufgehalten werden»: Aussenminister Peter Szijjarto informierte in Budapest die Medien.

Die Regierung Ungarns hat die Schliessung der 175 Kilometer langen Grenze zu Serbien angeordnet. Die Grenze solle mit einem vier Meter hohen Zaun abgeriegelt werden, sagte Aussenminister Peter Szijjarto vor den Medien in Budapest.

Die Regierung habe Innenminister Sandor Pinter angewiesen, bis zum kommenden Mittwoch die Abriegelung der ungarisch-serbischen Grenze vorzubereiten, erklärte Aussenminister Szijjarto weiter.

«Flüchtlinge müssen auf serbischem Gebiet aufgehalten werden»
Ungarn will damit die Zuwanderung von Flüchtlingen unterbinden, die zuletzt stark zugenommen hatte. Bei den von Serbien nach Ungarn gelangenden Flüchtlingen handelt es sich vor allem um Syrer, Iraker und Afghanen.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Regierungschef Viktor Orban angedeutet, dass eine Schliessung der Grenze bevorstehen könnte. «Wir halten es nicht für richtig, dass sie uns die Flüchtlinge schicken, sie müssen auf serbischem Gebiet aufgehalten werden», sagte Orban am vergangenen Freitag dem staatlichen Rundfunk.

2014 wanderten 43’000 Flüchtlinge ein
Ungarn gehört zum Schengen-Raum, Serbien ist Anwärter auf eine EU-Mitgliedschaft. Anfang Juli ist ein serbisch-ungarisches Gipfeltreffen geplant, bei dem über die Einwanderungsfragen gesprochen werden soll.

Im vergangenen Jahr trafen in Ungarn rund 43’000 Flüchtlinge ein, 2012 waren es nur 2000 gewesen. In diesem Jahr nahm die Zahl der Flüchtlinge weiter zu. Bislang waren es bereits mehr als 50’000.

Genf: Aufmarsch vor der Securitas gegen Abschiebungen

übersetzt von renversé

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11.06.2015. Gegen die Abschiebung von Teesfaalem und allen Anderen. Wir haben uns heute vor dem Büro von Securitas versammelt, welche eine wichtige Rolle in der Ausschaffungsmaschine der Migrant_innen spielt.

Nach der Versammlung vor dem Gebäude sind wir Flugblätter verteilend durch die Strassen gezogen. Wir wurden von den Bullen belästigt, welche ihren Pfefferspray einsetzten und einen Beteiligten mitnahmen. Schande über sie.

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Hier das verteilte Flugblatt:

Tesfaalem Weldeslassie, ein Flüchtling aus Eritrea, wurde am 22. April 2015 von der Polizei in Lausanne verhaftet. Die schweizer Behörden verweigerten diesem 27-jährigen Migranten eine Aufenthalsbewilligung in diesem tollen Gebiet namens Schweiz, die Verhaftung ist also „legal“. Wie viele seiner Landsleute ist auch Tesfaalem aus Eritrea geflüchtet, um dem Diktator Issaias Afeworki zu entkommen. Er hat viel Geld bei den Schleusern verloren und immense Risiken auf sich genommen, um das Mittelmeer zu überqueren. Er dachte vielleicht ein besseres Leben in Europa zu finden. Nach einigen Monaten in der Schweiz kann man nun eine erste Bilanz aufstellen: es hat schlecht angefangen…

Den ersten Monat in Haft hat Tesfaalem im Gefängnis von Favra (Puplinge/GE) verbracht. Momentan ist er im Administrativknast von Frambois (Stigny/GE) eingesperrt und wartet auf den Ausschaffungsflug nach Italien. Am 20. Mai fand in Lausanne eine Unterstützungsdemo für Tesfaalem statt, hatte allerdings keine Auswirkung, die Autoritäten haben offenbar entschieden, ihn im Gefängnis verfaulen zu lassen. Nach unseren Informationen wurde Tesfaalem mit zwei anderen Migranten nach Frambois gebracht, welche ebenfalls von einer Ausschaffung nach Italien bedroht sind. Der eine wurde in Genf, der andere in Neuchâtel verhaftet. Die Abschiebungen nach Italien werden also trotz der letzten Entscheidung des Grossen Rates des Kantons Waadt, welche eine Einstellung der Rückschiebungen in solche Länder aus humanitären Gründen beantragt hatte, weitergeführt.

Wir demonstrieren heute, um das Unternehmen Securitas anzuprangern, welches eine wichtige Rolle in der Abschiebung von abgewiesenen Asylanträger_innen, wie Tesfaalem, spielt.

Seit August 2011 übernimmt dieses Unternehmen die Aufgaben, welche vorhin noch dem DCS (Détachement de convoyages et de surveilance) unterstellt waren. Im Rahmen dieses öffentlich-privaten Vertrags kümmert sich Securitas um die Überführung der abgewiesenen Asylanträger_innen von Frambois zum internationalen Flughafen von Genf.

Tesfaalem konnte am 07. März seine Abschiebung noch verhindern, kann allerdings jederzeit ausgeschafft werden. Auch im März konnte dank der Mobilisierung der genfer Einwohnerschaft eine Abschiebung eines Asylanträgers aus dem Tschad verhindert werden. Wer nichts wagt, gewinnt nichts, die Abschiebung von Tesfaalem muss verhindert werden.

Aufgrund des massiven Missverhältnisses der vorhandenen Kräfte demonstrieren wir heute, damit diese Abschiebungen beendet werden und Securitas ihren Betrieb einstellt.

Freiheit für Tesfaalem!
Freiheit für Alle!

SANS_RETOUR

Flüchtlinge besser in Arbeitsmarkt integrieren

gefunden auf Berner Zeitung

Der Kanton Bern geht neue Wege, um Flüchtlinge besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Peter Stämpfli, der Präsident von «Fokus Bern», begrüsste die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Verwaltung.

Der Kanton Bern geht neue Wege, um Flüchtlinge besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Neu leisten Private die Vorfinanzierung für ein Pilotprojekt, die öffentliche Hand legt Ziele fest und lässt sie kontrollieren. Umgesetzt wird das Projekt vom Hilfswerk Caritas.

Das Pilotprojekt soll rund 2,7 Millionen Franken kosten und fünf Jahre dauern, wie Vertreter des Kantons und der Projektbeteiligten am Dienstag in Bern vor den Medien bekannt gaben.

Das Projekt verfolgt das Ziel, anerkannte Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene möglichst rasch und nachhaltig in den Arbeitsmarkt einzugliedern.

Das System funktioniert so, dass der Kanton mit der Caritas einen Leistungsvertrag abschliesst. Das Geld dafür schiessen Private in Form eines Darlehens vor.

Abgerechnet wird am Schluss über ein Bonus-Malus-System. Das heisst: Werden die festgelegten Ziele erreicht, erhalten die Geldgeber ihren Vorschuss zurück. Werden die Ziele übertroffen, teilt der Kanton Bern seine höheren Einsparungen mit der Caritas und den Geldgebern.

Werden die Ziele hingegen nicht erreicht, müssen sich sowohl die Caritas wie auch die Privaten einen Teil des Verlusts ans Bein streichen. Das bedeutet, dass das finanzielle Risiko für den Kanton Bern kleiner wird.

Auf der Suche nach Arbeitsplätzen
Konkret heisst das, dass von den anvisierten 120 Teilnehmern des Pilotprojekts am Ende 60 bis 70 Personen in den Arbeitsmarkt integriert sind oder eine Ausbildung absolviert haben, wie Claudia Babst von der Caritas ausführte. Diese Zahlen basierten auf Erfahrungswerten.

Noch sind die benötigten Arbeitsplätze nicht gefunden, wie Babst ausführte. «Die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen ist anspruchsvoll». Eine Bonus-Malus-Vereinbarung einzugehen, sei auch für Caritas ein Novum, betonte Babst.

Darlehensgeber sind private Unternehmen und Stiftungen. Das Projekt wird mitgetragen von Unternehmerinitiative «Fokus Bern», hinter der rund 70 Firmen stehen.

Der Präsident von «Fokus Bern», Peter Stämpfli, begrüsste die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Verwaltung. Es sei ein positives Signal und ein mutiger Schritt, dass die Berner Behörden neue Wege in der Finanzierung suchten und schweizweit als erste ein solches «Social Impact Bond«-Projekt umsetzten. Die Idee der «Social Impact Bonds» stammt aus Grossbritannien.

Bei der Vorschussfinanzierung gehe es nicht in erster Linie um Rendite, dazu seien die Zinssätze auch bei Erfolg zu tief. «Es geht um eine nachhaltige Investition von uns allen in die Zukunft unserer Gesellschaft und unseres Kantons», betonte Stämpfli.

Der «Social Impact Bond», setze ein Zeichen für einen verantwortungsvollen Umgang mit finanziellen Ressourcen aller Beteiligten, sagte Marc Baumann von Invethos Bern, der für «Focus Bern» das Projekt als Fachexperte begleitet.

Armutsbekämpfung
Gesundheits- und Fürsorgedirektor Philippe Perrenoud sieht in dem Pilotprojekt ein Instrument, um Armut im Kanton Bern zu bekämpfen. Gerade für anerkannte Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene sei die berufliche und gesellschaftliche Integration häufig mit besonders grossen Herausforderungen verbunden, sagte Perrenoud vor den Medien.

Das Projekt soll diesen Menschen bessere Chancen geben. Doch auch Einsparungen in der Sozialhilfe soll das Projekt bringen, wie Perrenoud ausführte. Diese wiederum entlasten die Staatsrechnung.

Als Konkurrenz zu anderen Arbeitnehmenden im niederschwelligen Bereich will Perrenoud das Projekt nicht verstanden wissen.

England: Zaun beim Yarl’s Wood Gefängnis niedergerissen

übersetzt von Rabble

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Mehrere hundert Menschen demonstrierten am Samstag (06. Juni) beim berüchtigten Yarl’s Wood Migrations Gefängnis in Bedfordshire, betrieben von Serco.

Diverse Politiker_innen und selbstgefällige Berühmtheiten waren vor Ort um Reden zu halten. Ein grosser Teil der Ansammlung ignorierten diese allerdings und entschieden sich lieber den äusseren Zaun niederzureissen. Der stärkere innere Zaun blieb zwar standhaft, trotzdem kam die Masse nahe ans Gefängnis heran, machten Lärm und konnten mit den Gefangenen kommunizieren, welche selbst auch rumschrien und an die Fenster schlugen. Es waren zu wenig Bullen vor Ort um einzuschreiten.

Auf dem Detained Voices Blog ist ein Bericht eines Insassen aufgeschaltet.

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Schon 103’000 Menschen übers Mittelmeer geflohen

gefunden auf Tagesanzeiger

Seit Jahresbeginn haben über 100’000 Menschen ihr Leben bei der gefährlichen Überfahrt riskiert. Für die Sommermonate erwartet die Uno mit einem Anstieg der Flüchtlingszahlen.

A group of migrants walk after arriving in the Sicilian harbour of Augusta

Seit Jahresbeginn sind nach Angaben der Uno bereits mehr als 100’000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa geflohen. Dies sei ein «dramatischer Anstieg», erklärte das Uno-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) in Genf.

Seit Jahresbeginn hätten rund 103’000 Menschen ihr Leben bei der gefährlichen Überfahrt riskiert, hiess es am Dienstag. Regelmässig kommen bei den Fluchtfahrten viele Personen ums Leben.

Wie UNHCR-Sprecher Adrian Edwards mitteilte, kamen auf der gefährlichen Überfahrt in diesem Jahr bereits fast 1800Flüchtlinge ums Leben. Angesichts der dramatischen Situation verstärke das UNHCR seine Präsenz in Griechenland und in Süditalien.

Flüchtlings-Anstieg für kommende Monate erwartet
Die Schwelle von 100’000 sei in diesem Jahr früher überschritten worden als im vergangenen Jahr, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) in Genf mit. Für die nächsten Monate werde ein starker Anstieg der Flüchtlingszahlen erwartet.

«Eine ruhigere Wetterlage dürfte Schlepper ermutigen, nicht seetüchtige offene Boote mit noch mehr schutzlosen Menschen zu füllen», sagte IOM-Sprecher Leonard Doyle.

Fast 55’000 der zumeist aus dem Nahen Osten und Afrika stammenden Menschen seien in Italien an Land gegangen. Eine besonders starke Zunahme im Vergleich zum Vorjahr von 34’000 auf rund 48’000 habe Griechenland verkraften müssen.

 

Räumungen in Calais und Paris

übersetzt von calaismigrantsolidarity und paris-luttes

Heute (2. Juni) räumte die französische Polizei den Squat Galloo und den Jungle in der Nähe des Supermarktes Leader Price. Im Juli 2014 von verschiedenen Zusammenschlüssen, Migrant_innen und Aktivist_innen geöffnet war der Squat Galloo ein Zuhause für teilweise mehr als 300 Menschen. Ein Ort in Calais, wo Menschen sich treffen, essen teilen, Natels aufladen und verbleiben konnten.

Die Bullen umstellten das Gebäude und versperrten alle Ausgänge. Einige berichten, dass 66 Menschen verhaftet und etwa 40 davon ins Internierungszentrum von Coqulles gebracht wurden. Diese Information ist allerdings nicht bestätigt. Securitys bewachen nun den Eingang zum Gebäude.

Beim Leader Price Jungle, welcher in diesem Jahr bereits teilgeräumt wurde, hat eine grosse Anzahl von Gendarmen die Menschen aus ihren Schlafplätzen gezwungen. Auch hier gibt es Berichte von Verhaftungen.

Das neue Zuhause soll nun das Open-Air-Gefängnis am Rande von Calais Jules Ferry Zentrum werden. Die heute Geräumten haben sich dem „freiwilligen“ Umzug vor zwei Monaten zum neuen Zentrum verweigert, zu welchem sie von den Bullen und anderen staatlichen Organisationen gedrängt wurden.

Diese Polizei-Operation war koordiniert mit der Räumung des Jungles in La Chapelle in Paris, in welchem mehr als 400 Menschen gelebt haben. Bei der Räumung wurden alle Zelte der Migrant_innen kaputt gemacht. Einige versuchten am Mittwoch (03. Juni) auf zum Camp zurückzukehren. Das Gelände (im Besitz von Eurovia, Tochterunternhemen von Vinci) wird allerdings von Bullen bewacht. Als sich die Migrant_innen und Solidarische am Donnerstag in der Nähe des ehemaligen Camps versammelten, wurden sie sogleich von den Bullen eingekesselt. Momentan existiert noch ein weiteres Camp von Flüchtlingen am Gare d’Austerlitz. Es wird befürchtet, dass dieses ebenfalls geräumt wird.

Das Ganze geschieht 2 Jahre nach dem Mord an Clément Méric, einem 18 jährigen Antifaschisten, welcher am 05.Juni 2013 auf offener Strasse in Paris von einem Faschisten getötet wurde.

Flucht aus dem geschlossenen Zentrum von Vottem (Belgien) am 02. Mai

übersetzt von getting the voice out

Vier Gefangene entkamen dem geschlossenen Zentrum von Vottem und haben sich so ihre Freiheit wiederangeeignet.

In der Nacht vom 01. auf dem 02. Mai sprangen sie aus dem Fenster ihrer Zelle, überstiegen das Gitter und verschwanden in der Natur.

„Alles ist super gelaufen, wie geplant.“

Die Direktion des Zentrums hat eine gründliche Suche nach den Entkommenen angekündigt.

Freiheit für alle!