übersetzt von Rabble
21.06.2015. Beim Markt an der East Street in Walworth, London, fanden in den letzten Tagen nicht weniger als fünf Razzien statt. Heute kamen sie um 5 Uhr Nachmittags und verhafteten einen Mann von einem Fisch Shop, welcher vermutlich angeschuldigt wird, ohne Dokumente zu arbeiten.
Doch dieses Mal verlief nicht alles so einfach für die Schläger in Blau. Nachdem die Info in der Nachbarschaft und in sozialen Medien verbreitet wurde, stürmten die Menschen aus der Umgebung zum Schauplatz. Der Home Office-Einsatzwagen wurde blockiert und war somit in einer Seitenstrasse des Marktes festgehalten. Die Bullen zogen sich mit ihrem Gefangenen in ihren Wagen zurück als er von Menschen und Barrikaden umstellt wurde, die Luft wurde aus den Reifen gestochen und der Wagen wurde mit verfaulten Früchten und Eiern vom Markt beworfen.
Die Schläger des Home Office ruften polizeiliche Verstärkung. Diese kamen mit sechs Bullenwagen, Polizeiuhunden, Bullen in Zivil und einem Helikopter, welcher über der Umgebung herumkreiste, als die Strassen abgesperrt wurden. Die Menschhenansammlung wurde trotzdem immer grösser.
Über eine Stunde standen sich die beiden Seiten gegenüber. Die Bullen hatten zunächst keinen Plan, was sie als nächstes tun sollen, bis drei Wagen von TSG-Riot Cops in voller Ausrüstung eintrafen. Diese drückten sich bis zum Home Office-Wagen durch und eskortierten diesen aus der Menge, wurden allerdings weiterhin angegriffen. Neue Barrikaden wurden errichtet, um sie aufzuhalten, durch Stein- und Flaschenwürfe wurden die Bullen auf Abstand gehalten, mindestens ein TSG Cop ging zu Boden, eine Frontscheibe von einem Riot-Van und andere Scheiben gingen zu Bruch.
Am Ende haben es die Bullen hinbekommen, ihren Gefangenen und einen zusätzlichen Verhafteten der Widerständigen mitzunehmen. Nachdem der Gefangenen-Transporter weg war, wurde die Strasse und die TSG Wagen weiterhin blockiert, um den Kampf weiterzuführen. Die TSG Cops schafften es dann aber auch, zu entkommen, waren aber sichtlich geschockt von der wütenden Masse. Die Menge tanzte nach dem wilden Abschied zu einem mobilen Sound-System.
Dieser gemeinschaftliche Angriff brachte lokale Teenagers, Aylesbury Estate Bewohner_innen, Anarchist_innen und egal wer sonst noch auf der Strasse war und diesen Scheiss nicht hinnehmen wollte, zusammen. Wenn wir Razzien wie diesen öfters mit solch einem Widerstand begegnen könnten, würde das der Repression ernsthaft etwas entgegen halten können. Das ist die Antwort, die wir auf unseren Strassen anwachsen sehen wollen. Jeden Tag in der Woche.