Steenokkerzeel, Belgien: Kleiner Aufruhr im Centre 127 bis für Ausländer

übersetzt von rtbf.be

Ein kleiner Aufruhr ist am 25. August im geschlossenen Zentrum für Ausländer 127 bis in Steenokkerzeel ausgebrochen. Etwa ein dutzend Personen verursachten Schäden im Speisesaal, zerschlugen den Fernseher, Heizungen und andere Gegenstände.

Gemäss der Ausländerbehörde handelte es sich um Personen, deren Aufenthalt im 127 bis kürzlich verlängert wurde, diese allerdings mit ihre Freilassung gerechnet hatten. Die Situation sei unter Kontrolle. Eine Person wurde in Isolation verlegt.

Eine Frist von 8 Monaten, erneurbar im Falle von Rebellion
Die im geschlossenen Zentrum Eingesperrten sind abgewiesene Asylbewerber. Am Ende des Verfahrens bekommen sie eine Anordnung, dass sie das Territorium verlassen müssen. Die illegalen Ausländer werden, wenn ihre Personalien überpüft werden (meistens in der Folge einer Polizeikontrolle), in ein geschlossenes Zentrum gebracht, wo sie auf die Abschiebung in ihr Herkunftsland warten. Das Gesetz legt eine Maximaldauer der Haft in einem geschlossenem Zentrum von 8 Monaten fest. Wenn ein Ausländer aber angesichts einer Rückführung rebelliert, beginnt diese Periode wieder von Neuem. Nach unseren Information ist der Krawall ausgebrochen, als ein Marokkaner in den Kerker gebracht werden sollte und dieser dann anfing, den Speisesaal zu plündern. Der Mann möchte seit Tagen zurückgeschafft werden, um dem Begräbnis seines Bruders und Vaters, die vor kurzem verstorben sind, beizuwohnen. Als er erfuhr, dass sein Aufenthalt im Zentrum verlängert wurde, sind ihm „die Sicherungen durchgebrannt“ und hat sich am Speisesaal zu schaffen gemacht. Andere Häftlinge haben dann ebenfalls angefangen zu rebellieren. Einige haben beschlossen, einen Hungerstreik zu machen.

Die Polizei vor Ort
Gegen 14 Uhr sind Anti-Riot-Cops mit Hunden ins Zentrum eingedrungen. Gemäss einem Zeugen haben die Polizisten einen der „Randalierer“ geschlagen und verhaftet. Dieser war gegenüber der Direktion ein Sprecher der Gruppe und klagte die prekären Bedingungen an: schlechtes und zu wenig Essen, übelriechende Toiletten, etc. Die Polizei konnte die drei Personen, die als Anführer des Krawalls ausgemacht wurden, isolieren und in andere geschlossene Zentren verlegen.