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Der Zaun um die spanische Exklave Ceuta ist sechs Meter hoch – rund 400 Flüchtlinge haben versucht, ihn zu stürmen. Mehr als die Hälfte von ihnen ist so von Marokko nach Europa gelangt.
Rund 220 afrikanische Flüchtlinge sind trotz der sechs Meter hohen Sperranlage von Marokko in die spanische Exklave Ceuta gelangt.
Beim größten Massenansturm der vergangenen Jahre passierten die meisten von ihnen den Zaun durch zwei aufgebrochene Türen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Efe unter Berufung auf Regierungsangaben berichtete. Andere seien über die Grenzzäune geklettert.
An dem Massenansturm hätten sich kurz vor sieben Uhr morgens rund 400 Flüchtlinge beteiligt. Wie die Präfektur von Ceuta mitteilte, wurden bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften, die das Vordringen der Flüchtlinge verhindern wollten, 32 Flüchtlinge leicht verletzt. Auch drei Mitglieder der Guardia Civil seien verletzt worden.
Die Flüchtlinge aus Ländern südlich der Sahara wurden in ein Auffanglager gebracht, wo ihre Fälle geprüft werden sollen, wie ein Sprecher der Guardia Civil sagte. Insbesondere gehe es darum, ob sie asylberechtigt seien.
Die Suche nach einigen Flüchtlingen, die in die umliegenden Hügel entkamen, dauerte demnach an.
Zehntausende harren in Grenznähe aus
Die beiden spanischen Exklaven Ceuta und Melilla an der marokkanischen Mittelmeerküste haben die einzigen EU-Außengrenzen auf dem afrikanischen Kontinent.
Die Grenzanlagen bestehen aus zwei je sechs Meter hohen Zäunen, dazwischen erschwert ein Netz aus Stahlkabeln das Vorankommen. Trotzdem versuchen immer wieder Flüchtlinge, die Grenzen zu überwinden.
In der Nähe der beiden Gebiete harren Zehntausende Afrikaner vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara aus. Sie hoffen auf eine Gelegenheit, in die EU zu gelangen. Nach Angaben aus Marokko kamen seit Anfang 2015 immer mehr Flüchtlinge aus Syrien dazu.
Der letzte erfolgreiche Massenansturm auf Ceuta war im April registriert worden. Damals hatten 101 Menschen spanisches Gebiet erreicht.